Lokale Wirtschaft Anrath: Wingerath setzt auch auf Fitness

Anrath · Der Anrather Zweiradhändler Wingerath übernimmt mit einem Partnerunternehmen ein benachbartes Fitnessstudio. Mehr im Interview mit der WZ.

Jürgen (l.) und Tim Wingerath wagen sich als Unternehmer ins Fitness-Geschäft. Im Juni soll das Projekt mit der Firma Stark in Anrath starten.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Das ist keine alltägliche Nachricht: Der Anrather Fahrradhändler Jürgen Wingerath hat ein benachbartes Fitnessstudio übernommen. Vor allem in Corona-Zeiten ist dies schon außergewöhnlich. Wie das Projekt zustande kam, darüber sprach Wingerath mit der WZ.

Herr Wingerath, erlauben Sie die leicht provokante Frage: Warum bindet sich einer der bekanntesten Zweiradhändler der Region noch ein Fitnessstudio ans Bein?

Jürgen Wingerath: Das passt schon! Wir können hier wunderbar Synergieeffekte nutzen. Wir nennen es die „Starke Meile“. Durch das Fitnessstudio, Physio Löb und unser Fahrrad-Geschäft decken wir sehr viel zum Thema Bewegung und Gesundheit ab. Das bedeutet für den Kunden kurze Wege. Es wird mit Sicherheit in Zukunft gemeinsame Veranstaltungen geben.

Was reizt Sie, Teil des Unternehmens zu sein?

Wingerath: Es wird interessant sein, mal einen Einblick in diese Branche zu erhalten, vielleicht kann man Dinge kopieren. Etwas Neues ist immer aufregend und spannend. Und ich mache das ja nicht allein. Unser Partner ist Marktführer im Bereich Mitgliederverwaltung und digitale Services in der Fitness- und Gesundheitsbranche. Für ihn wird es ein „Musterstudio“ sein. Wir führen das Tagesgeschäft und sind für die Administration zuständig – mit meinem Sohn Tim als Geschäftsführer. Das erfahrene Trainerteam kümmert sich um die Mitglieder.

Was genau ist im früheren „Fitness Inside“ geplant?

Wingerath: Auf über 1300 Quadratmetern präsentieren wir, die neu gegründete Stark Fitness GmbH, die neusten Geräte von Gym80, eGym und Flexx. Ein separater Kraftraum und Ladybereich werden eingerichtet. Viele Kurse, geleitet von bereits bekannten Kursleitern, werden angeboten. Eine Theke wird es nicht mehr geben, damit sich die Trainer voll und ganz auf die Mitglieder konzentrieren können.

Sie verkaufen ja als Zweiradhändler die Möglichkeit, sich im Freien zu bewegen – warum sollen die Leute auch drinnen strampeln?

Wingerath: Man soll ja drinnen nicht nur strampeln. Viele nutzen die Möglichkeit, einen Kurs zu besuchen, um gepusht zu werden. Andere wiederum nutzen den eGym-Zirkel für ein geführtes Geräte-Training. Aber auch die junge Zielgruppe wird angesprochen, die in ihrer Freizeit vielleicht nicht gerade Fahrrad fährt. Zudem ist es ein Ort der Geselligkeit, wo man sich trifft und erzählt. Gerade für die älteren Leute war und ist das Studio ein wichtiger Anlaufpunkt, um fit und auf dem Laufenden zu bleiben.

War die Übernahme-Entscheidung für das geschlossene Studio in Ihrer Nachbarschaft eigentlich schon vor der dramatischen Corona-Entwicklung gefallen?

Wingerath: Ja, war sie. Die Überlegungen gab es schon vor Corona. Als sich dann die Möglichkeit geboten hat, haben wir das Projekt in die Tat umgesetzt.

Für wann ist die Eröffnung geplant – und mit welchen Hygiene-Auflagen?

Wingerath: Die Eröffnung soll im Juni stattfinden, der genaue Termin steht noch nicht fest. Bis dahin sind die Renovierungen abgeschlossen und die neuen Geräte eingetroffen. Und dann müssen wir gucken, wie die aktuellen Auflagen aussehen. Wir werden natürlich alles umsetzen, was der Gesetzgeber verlangt. Grundsätzlich werden bei uns Sauberkeit und Hygiene großgeschrieben.