Hintergrund: Im Bundestag wird nächste Woche über einen Antrag beraten, wie das deutsche System der dualen Ausbildung exportiert werden kann. Schummer ist Obmann für Bildung und Forschung seiner Fraktion.

Das deutsche Ausbildungssystem werde im Ausland als Teil der wirtschaftlichen Stärke des Landes gesehen, viele Länder wollten es aufgreifen. Konkret gehe es in dem Antrag um Spanien und Griechenland, das Schwellenland Indien sowie Tansania als Entwicklungsland. Es ist geplant, in Indien 100 Berufsschulen aufzubauen.

Gerade in Afrika werden die Erfahrungen, die medeor aus jahrelanger Tätigkeit vor Ort hat, in die Initiative einfließen, sagt Bernd Pastors, Vorstand des Hilfswerks. Medeor engagiert sich in Tansania in der Ausbildung im Bereich Gesundheitswesen.

Seit 2005 gibt es jährliche Workshops für pharmazeutisches Fachpersonal aus der ostafrikanischen Pharmaindustrie, Zulassungsbehörden und Universitäten. Zudem wird ein Betrieb aufgebaut, um Aids-Medikamente günstig produzieren zu können.

Im Rahmen der Bundestagsinitiative ist eine Kooperation mit dem Goethe-Institut in Tansania geplant, so Schummer. Das Hilfswerk werde in dem Antrag als Facheinrichtung für den Bereich Pharmazie und Gesundheit erwähnt, denn „gute Projekte aus dem Kreis bringe ich in den Bundestag ein“.

Für Pastors ist der Vorstoß interessante. „Wir können jetzt mitgestalten, wie künftig die duale Ausbildung aussehen wird.“ Der Bedarf ist da: Tansania hat 45 Millionen Einwohner, aber nur 900 Pharmazeuten und 300 pharmazeutisch-technische Assistenten. Medeor unterhält an der Universität in Dar es Salaam ein Ausbildungs- und Lehrlabor, das mit Hilfe der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) aufgebaut wurde.