St. Tönis Ausstellung: Farbtupfer im nüchternen Trausaal
15 Bilder der St. Töniser Künstlerin Beate Ziemes sind ein halbes Jahr lang zu sehen.
St. Tönis. Es ist bunt geworden im nüchternen Ambiente des Trauzimmers im Alten Rathauses in St Tönis: in den Farben blau, rot und grün. Was nichts mit Karneval zu tun hat. Vielmehr ist die Ausstellung „Kunst im Trauzimmer“ in ihre sechste Auflage gegangen. Ein halbes Jahr lang sind 15 Bilder der St. Töniser Künstlerin Beate Ziemes zu sehen.
„Ich arbeite mit knalligen und leuchtenden Farben. Die Erdtöne mag ich nicht“, sagt die Künstlerin. Sie malt sowohl gegenständlich wie abstrakt, das wechselt. „Im Moment habe ich vom Abstrakten die Nase voll“, sagt sie und lacht. Die Technik ist die der Aquarell-Malerei, nur gelegentlich setzt sie mit Acryl.
Bei der Motivsuche bedient sie sich durchaus moderner Technik. „Ich fotografiere ein Motiv mit meinem Smartphone ab und male dann danach“, erzählt sie. Dabei verfremdet sie, gibt den Gegenständen Farbe, die sie im Original nicht haben. Da ist etwa die kaputte Bodenfliese, die sie in einer Kirche in Lissabon gesehen hat. Sehr schön sind die Häuserfronten in Venedig zu sehen. Durch die Verfremdung könne es vorkommen, dass ein Himmel grün und ein Fluss rot angelegt würden, sagt sie. Alleine vier Bilder hat sie für die aktuelle Ausstellung angefertigt.
Ein anderes Motiv bekam sie durch ein Zeitungsfoto, nach dem sie dann das Bild malte. „Im Laufe der Jahre habe ich ein Auge dafür bekommen“, sagt sie. Geholfen hat mit Sicherheit auch der berufliche Hintergrund, Beate Ziemes ist gelernte Konstruktionszeichnerin.
Die Leidenschaft für diese Kunst entdeckte sie bereits früh, genauer gesagt in der der Schule. „Ich habe irgendwann gemerkt, dass es mir nicht gut ging. Malen hat da immer geholfen“, erzählt sie bei der Ausstellungseröffnung. „
„Schön, dass wir wieder eine St. Töniser Künstlerin hier vertreten haben“, freut sich Wolfgang Schouten für die Stadtspitze. Ein Bild hat als Reproduktion Eingang ins städtische Stammbuch gefunden. „Da schaut man immer wieder mal rein“, so Schouten.