Bethlehem liegt mitten in Vorst
Weihnachten ist vorbei, der Weltuntergang hat nicht stattgefunden. Dafür sorgte der Coca-Cola-Truck für Wirbel.
Willich/Tönisvorst. Wir beginnen mit einem Satz, mit dem wir vergangene Woche aus dem Stadtgeflüster ausgestiegen sind: Et hätt noch emmer jot jejange. Auch wenn’s für viele Menschen vielleicht überraschend kam: Der Weltuntergang ist überstanden, quasi an uns vorbeigegangen. Freuen wir uns also auf den nächsten. Oder drücken wir es mit einem Titel eines Songs aus, den auch die kölsche Band Paveier singt, aus: „Hurra, wir leben noch.“
Am 17. Mai wird in Willich-Münchheide Vatertag gefeiert. Es gibt Steaks und Würstchen vom Grill, zur sportlichen Betätigung wird Bullenreiten geboten. Dies alles kündigt das Lokal „Cena Bona“ auf einem taufrisch aussehenden Transparent an, das am Kaiserplatz an einem Bauzaun hängt. „Die sind mit ihren Ankündigungen aber früh dran“, werden Sie jetzt sagen — und liegen voll daneben: Besagtes Fest war im Mai dieses Jahres, die Werbung ist aber offenbar vergessen worden.
Da staunten Gäste und Beschäftigte bei Mc Donald’s in Willich letzte Woche nicht schlecht: Im Mittagsgeschäft gab’s plötzlich Besuch einer größeren Gruppe von Weihnachtsfrauen und -männern, aber auch Engel wurden gesichtet. Wie sich herausstellte, gehörten alle zur Oberstufe des Schiefbahner St. Bernhard-Gymnasiums, an dem ein sogenannter „Nikolaus-Gag“ stattfand. Die Gruppe sang laut ein Nikolaus-Lied, wofür jeder mit einem Gratis-Eis und einer Tüte Gummibärchen belohnt wurde. Und weil der heilige Mann manchmal auch ein eiliger Mann ist, wurde vor dem Abflug auch noch schnell gegessen.
Bis ins neue Jahr wird er wohl noch hängen, der weihnachtliche Lichterschmuck in Willich und Tönisvorst. Auch wenn das Fest selbst schon vorbei ist, wollen wir an dieser Stelle aber noch an ein besonders schönes Lichtexemplar erinnern: An der Kempener Straße in Vorst war unweit des Kreisverkehrs der „Stern von Bethlehem“ aufgegangen. Friedhelm Reimann hat ihn fotografiert.
Warum sollten klitzekleine Riesenschildkröten niemals, wirklich niemals Afroperücken tragen? Eine Antwort auf solch merkwürdige Fragen kennt die Vorsterin Anja Scheik. Auf Amazon hat sie nämlich eine „herzhafte Attacke auf Zwerchfell und Bauchmuskulatur“ herausgebracht. Titel ihres Buches: „Ze(h)n. Kuriose Erzählungen zum Lachen, bis der Arzt kommt.“
Noch einmal zurück zur letzten Woche. Da hatte ein Leser moniert, dass es in Vorst in jüngster Zeit immer wieder zu Problemen mit der Post-Zustellung gekommen war. Ähnlich unzuverlässig wie diese hatte die Post-Pressestelle reagiert — nämlich überhaupt nicht. Da war wohl eine Mailbox nicht so richtig kommunikativ gewesen. Als der Flüsterer noch einmal Kontakt aufnahm, redete die Post mit ihm. Ergebnis: Der Stammzusteller war zweimal nicht da. Es kann sein, dass auch sein Vertreter mal frei hatte und ein Vertreter des Vertreters da war. „Reklamationen sind uns nicht bekannt. Eigentlich sollte alles funktionieren“, sagt Post-Sprecher Achim Gahr.
Wie gut kennen Sie sich in St. Tönis aus? Was wissen Sie über die Vergangenheit? Das sind Fragen, die der Heimatbund St. Tönis aufwirft und sich mit einem Quiz an die Leser des Heimatbriefes wendet. 20 Fragen warten dort und sie haben es teilweise in sich. Beantwortet man eine Frage falsch, fängt man wieder von vorn an. Wer also rät, sollte sich seine Antworten notieren. Der Stadtflüsterer hat jedenfalls seine Freude an dem Fragespiel gehabt. Es ist zu erreichen unter:
Es war voll, rappelvoll. Nichts ging mehr vergangene Woche Dienstagabend in Schiefbahn, wo der Coca-Cola-Truck haltgemacht hatte. Der Ort war zu, die Schiefbahner Ratsherren, die eigentlich zur Sitzung des Stadtrates und zur Haushaltsverabschiedung nach Neersen mussten, sahen sich zu Umwegen gezwungen. Einige wählten den Anreise-Weg zum Schloss über die Autobahn, andere nahmen sogar den Umweg über Alt-Willich in Kauf. Immerhin, die Ratssitzung konnte einigermaßen pünktlich beginnen.
Versprochen: Es ist die letzte Korrektur des Jahres, die jetzt an dieser Stelle vorgenommen wird. Da hatte die WZ doch letzte Woche Freitag über Schulhund Tommy berichtet, der an der Robert-Schuman-Europaschule in Willich seinen Dienst tut. Dabei hatte die Redaktion im Vorspann des Artikels erklärt, Tommys Frauchen sei Ute Will. Das ist natürlich Unsinn. Frauchen ist und bleibt Ute Franz. Die wiederum hatte für den Artikel viel Lob: „Toll“. Der kleine Fehler habe sie kaum gestört, sagte sie. Was den Stadtflüsterer und noch mehr den zuständigen Redakteur freut.
So, ausgeflüstert. Wegen der Feiertage erscheint das nächste Stadtgeflüster nicht am kommenden Montag, an dem ja Silvester ist, sondern erst am 2. Januar. Bis dahin wünscht der Flüsterer Ihnen einen guten Rutsch und eine noch bessere Zeit. Man liest sich im Jahr 2013.