Bilanz: Kaum Lücken an den Zugwegen

Die Organisatoren in Tönisvorst und Anrath sind zufrieden.

St. Tönis/Anrath. "Sehr schön. Super. Klasse." So urteilen die Chef-Karnevalisten über ihre Züge. Was nicht weiter verwundert. Was sollen sie auch anders sagen? Oder gab’s in diesem Jahr mehr Grund, sich zu freuen?

"Wir waren beim Nelkensamstagszug von der Beteiligung der Vorster Bevölkerung überrascht", erklärt Michael Möllmann, Vorsitzender des Tönisvorster Karnevals-Komitees. Klar, auch das Wetter habe mitgespielt. Das sei ja traditionell sowieso in Vorst besser als einen Tag später im größeren Stadtteil.

"Von St. Tönis sind wir die große Resonanz ja gewohnt. Aber in diesem Jahr war’s noch mehr als sonst", freut sich Möllmann. Die üblichen Lücken im Publikum seien kaum vorhanden gewesen. "Das Prinzenpaar konnte sich kaum ausruhen von der vielen Kamelle-Werferei." Gelobt wurde zudem, dass der Zug sehr gleichmäßig gegangen sei, ohne große Lücken und ohne unnötige Rennerei. "Wir leben von der Beteiligung der Vereine", betont Möllmann und hebt gleich mal Feuerwehr, Akkordeonorchester und Kehner Junggesellen hervor.

Eines sei auf jeden Fall schon sicher: 2008 wird es einen Narrenschwof geben. "Es würde etwas fehlen, wenn wir den nicht hätten." Und da die Resonanz wieder besser geworden sei, wolle man ihn fortsetzen. Apropos Resonanz: Ein wenig mehr Beteiligung von Narren, die nicht vereinsgebunden seien, würde sich Michael Möllmann beim Kostümball der Prinzengarde im Mertenshof wünschen.

"Wir hatten viele schöne Fußgruppen", freut sich Dagmar Faßbender, Geschäftsführerin der Aach Blenge aus Anrath, die den Tulpensonntagszug organisieren. "Das gibt ein tolles Bild, wenn viele Menschen das gleiche Kostüm anhaben", betont sie. Die Publikumsresonanz sei so groß gewesen wie lange nicht. "Es wurden ununterbrochen Kamelle geworfen. Es gab keine Zeit, sich auszuruhen." Eine Bäckerei hatte Berliner gestiftet, die ruckzuck weg waren. "Wir hatten kaum Gelegenheit, selbst einen zu essen."

Ein "Selbstläufer" ist seit Jahren die Sitzung der Aach Blenge am Nelkensamstag in der Josefshalle. "Die war seit fast einem Jahr ausverkauft", erzählt Dagmar Faßbender. Phänomen dabei ist, dass viele Besucher zwischen 30 und 40 Jahren zu der Sitzung kämen - etwas, das andere Karnevalsgesellschaften sicher auch gerne hätten. Nicht daran gedacht ist, den Schwof in der Josefshalle nach dem Zug wieder aufleben zu lassen - zu viele Betrunkene.

Händeringend suchen die Aach Blenge im Übrigen Nachwuchs. "Es ist sicher nicht so aufwändig wie man denkt", wirbt Dagmar Faßbender. Wer sich interessiert, kann sie anrufen: Telefon 02156 / 31 96.