Bürgerbusverein Girlande für den Bürgerbus: Schiefbahn steigt jetzt ein

Schiefbahn · Am Montag lenkt Wagenmeister Jürgen Weiler als erster der 35 ehrenamtlichen Fahrer den Bus durch den Ort.

Der Vorstand des Bürgerbusvereins Schiefbahn mit seinem Vorsitzenden Ernst Kuhlen (r.) freut sich darauf, dass am Montag das Angebot für den Ort auf die Strecke geht.

Foto: Bürgerbus Schiefbahn

Jürgen Weiler hat den Wagen getankt, den Reifendruck gemessen und eine Girlande gekauft. Sie kommt am Montag zum Einsatz. Ein angemessener Schmuck zur Jungfernfahrt: Der Schiefbahner Bürgerbus rollt an den Start.

Wagenmeister Jürgen Weiler lässt es sich nicht nehmen, die ersten Runden des Tages zu übernehmen. Im Ort, in Niederheide und Unterbruch freut man sich auf die neue mobile Vernetzung untereinander.

„Sehr gut ist auch die Stimmung im Team“, sagt Franz-Josef Stapel, der im Bürgerbus-Verein Schiefbahn ehrenamtlich Pressearbeit und Schriftverkehr übernommen hat. Viel Spaß und eine Menge Arbeit habe der Vorstand, der sich in der Vorbereitungszeit vor allem der Hilfe der erfahrenen Anrather Kollegen sicher sein konnte.

Das Bürgerbus-Modell ist im Kreis Viersen kein neues Thema. Die Tönisvorster haben dieses Zusatzangebot des Öffentlichen Personennahverkehrs bereits vor zwei Jahrzehnten umgesetzt und erfolgreich beibehalten. Auf Willicher Stadtgebiet fahren Anrather und Alt-Willicher schon lange Haltestellen nach Plan an.

Von der Idee zum Start in eineinhalb Jahren

Nun also Schiefbahn. Die Initiative aus dem Verein der Heimat- und Geschichtsfreunde heraus, die Unterstützung durch die Stadt, die Impulse der Quartiersentwicklung und schließlich der Ankauf eines Busses, der die Zeit bis zum Eintreffen des Wunschmodells überbrückt, haben die Pläne nun zur Umsetzungsreife gebracht.

„Dass wir das in nur eineinhalb Jahren umsetzen würden, hätten wir selbst nicht gedacht, mit all dem, was man erledigen muss: Fahrer finden, Bus kaufen, Anträge einreichen, organisieren... Uns ist ein gutes Ergebnis gelungen“, freut sich Vorsitzender Ernst Kuhlen. Die Stadt unterstütze die Bürgerbusvereine „extrem gut“, Das betont er wie Franz-Josef Stapel. „Kämmerer Willy Kerbusch hat dem Kauf des Gebrauchtwagens, den Jürgen Weiler entdeckt hat, zugestimmt. Das Fahrzeug wird künftig als Ersatzbus für alle genutzt werden können.“ Nun, so Stapel, „scharren alle Fahrerinnen und Fahrer, 35 an der Zahl, mit den Hufen. Sie wollen endlich, dass es losgeht.“

Vorsitzender Ernst Kuhlen ist eigentlich als Springer im ehrenamtlichen Fahrer-Team vorgesehen. „Aber aktuell stehe ich dort mit drei Stunden in der Woche“, sagt er. Manche warten noch auf ihre Schulungsbestätigungen. Nächsten Donnerstag tritt er seine erste Fahrt als Busfahrer an. Lampenfieber kennt er nicht. „Wir haben eine gute Mannschaft gefunden.“ Vor allem Jürgen Weiler sei einer, der sich „mit Leib und Seele einsetzt“.

Am Montag, 2. September, 9.30 Uhr, erwartet Weiler an der Haltestelle Kirche am Steuer des Bürgerbusses die ersten Fahrgäste. Die Girlande wird er nicht vergessen.