CDU: Kein Bedarf und kein Geld für ein Bürgerhaus

Die CDU hat die Pläne zur Umgestaltung von Anrath verteidigt — vor allem mit Blick auf die Alleeschule.

Anrath. Viel Gegenwind hat es in den vergangenen Wochen für die CDU in Anrath gegeben: „Geheimverhandlungen“ waren ihr im Zusammenhang mit der Alleeschule und den Umgestaltungen im Ortskern vorgeworfen worden. Die CDU habe „kein Gespür, Feingefühl und Interesse an den Meinungen, Auffassungen und Emotionen der Anrather“, hieß es von Seiten der SPD. Am Mittwoch nun gingen die Gescholtenen in die Gegenoffensive.

„Wir halten unsere Versprechen“, betonte Ratsherr Dieter Lambertz, der mit seinen Kolleginnen Brunhilde Bonat und Petra Demmer die Fortschritte bei der Umgestaltung des Anrather Ortskerns erläuterte. Die CDU habe immer eine Umgestaltung „aus einem Guss“ angestrebt. Das habe nichts mit Geheimdiplomatie zu tun, „sondern etwas mit Fleiß und Verantwortungsbewusstsein“.

In Sachen Alleeschule betonte Lambertz: „Für die Unterbringung von Kindergarten-Kindern ist das Gebäude ungeeignet und unbezahlbar. Und für ein Bürgerhaus haben wir keinen Bedarf und kein Geld.“ Alle großen Vereine in Anrath seien mit Sälen versorgt, für kleinere gebe es entsprechende Angebote in der Gastronomie. Und die Kirchen böten Josefshalle und Pfarrheim an. Dieses Angebot werde durch private Initiativen (Schageshof) ergänzt. „Ein Bürgerhaus in der Alleeschule würde solche Entwicklungen behindern und der Gastronomie die Grundlagen entziehen“, sagte Lambertz vor der Presse in der Gaststätte Schmitz-Mönk.

Der Ratsherr spricht von Investitionskosten von deutlich über einer Million Euro für einen Umbau der Schule und jährlichen Folgekosten im sechsstelligen Bereich. Kein Verein könne so viel Geld aufbringen. Ihm sei auch kein Verein bekannt, der überhaupt in einem Bürgerhaus mitwirken und sich daran finanziell beteiligen wolle. „Wenn es ihn gibt, möge er sich schnell melden.“

Der Bürgerverein, früher unterm Dach in der Alleeschule untergebracht, ist laut Lambertz „glücklich“ mit seinem künftigen Domizil in dem Neubau am Kirchplatz (ehemals Knabben). Dort werden ihm von der Stadt im Erdgeschoss 80 Quadratmeter zur Verfügung gestellt.

Auch die Besucher der Seniorenbegegnungsstätte im alten Krankenhaus freuten sich auf den Umzug: 193 Quadratmeter wird die neue Begegnungsstätte groß sein, hinzu kommt eine Außenterrasse. Die Stadt mietet beide Objekte für zunächst 20 Jahre an. Zusätzlich entstehen in dem Haus 20 behindertengerechte Sozialwohnungen. Der Rohbau werde nach Auskunft des Architekten schon Ende August fertig sein, so Lambertz. Investor ist die Mönchengladbacher Firma Langen.

In Sachen Feuerwehr-Gerätehaus informierte Brunhilde Bonat darüber, dass in diesem Jahr die Planungen feststehen sollen. Stadtarchitekt Achim Stukenberg habe schon erste Varianten für einen Neu- wie auch einen Umbau entworfen.

Bei der Finanzierung all dieser Maßnahmen soll der Verkauf der Alleeschule helfen — wobei der CDU hier nicht der Preis, sondern ein gutes Konzept „ganz, ganz wichtig ist“, wie Dieter Lambertz ergänzte.

Bei der laufenden Ortskernsanierung hofft die CDU, dass es durch die archäologischen Untersuchungen nicht zu Verzögerungen kommt. Bei den Kosten für die Anlieger habe die Stadtverwaltung zugesichert, dass jeder Einzelfall persönlich besprochen und nach Lösungen gesucht werde. Fest steht aus Sicht von Petra Demmer auf jeden Fall: „Anrath wird wunderschön werden.“