Mitgliederversammlung CDU: Vorstand wieder komplett
Große Mehrheit für Alexander Decher. Nur bei der Wahl des neuen Partei-Vize wurde es eng.
Tönisvorst. Ein wieder kompletter Vorstand und ein Versammlungsablauf in Harmonie — ohne größeren Stress. Das ist zusammengefasst das Ergebnis der CDU-Mitgliederversammlung vom vergangenen Montag. Die Partei hat wieder einen Vorsitzenden, einen neuen Stellvertreter und eine neue Beisitzerin.
Alexander Decher heißt der neue Mann an der Spitze der Union. Der 40-Jährige kann auf eine recht breite Basis blicken, er holte 49 Ja-Stimmen bei sieben Ablehnungen. Er wolle „Gesellschaft gestalten“, erklärt Decher bei seiner Kurz-Vorstellung. Seine Schwerpunkte sieht er bei der Wirtschafts-, Sicherheits- und Sozialpolitik.
Mit noch weniger Nein-Stimmen, nämlich drei, wurde Denise Langer gewählt, die bisher als Vorsitzende der Frauen Union lediglich kooptiertes (beigeordnetes) Mitglied im Vorstand war. Deutlich kritischer wurde die Wahl des neuen stellvertretenden Vorsitzenden. Hier hatte der Vorstand Fraktions-Chef Helmut Drüggen vorgeschlagen. Der kam lediglich auf 29 Ja-Stimmen, 23 Mitglieder lehnten ihn ab.
Drüggens Wahl sehen nicht zuletzt viele deshalb kritisch, weil in der Tönisvorster CDU seit vielen Jahren eine klare Trennung zwischen Fraktion und Partei herrscht. Zwar saß der Fraktions-Chef immer als kooptiertes Mitglied am Tisch, hatte aber nie eine offizielle Vorstandsfunktion. „Das muss der Stadtverband mit sich selbst ausmachen“, erklärte Kreis-CDU-Chef Marcus Optendrenk, der die Versammlung leitete.
Für Optendrenk war’s im Übrigen ein ruhiger Abend, anders als einige Versammlungen zuvor. Kritik gab’s lediglich am Internet-Auftritt der Partei. Hier hatte der Vorstand aber bereits Besserung in Aussicht gestellt.
Ansonsten war der Abend von zwei Grundsatz-Vorträgen geprägt, die ein gemeinsames Thema hatte: Flüchtlinge. Eindrucksvoll skizzierte Bürgermeister Thomas Goßen die Herausforderungen, vor denen die Gesellschaft steht. Und markierte eine Linie, über die er nicht bereit ist, zu gehen: „Flüchtlinge, die nicht zur Notaaufnahme hier sind, sondern länger bleiben werden, werden wir nicht in Zelten unterbringen. Jedenfalls nicht freiwillig.“
Am Ende der Versammlung erklärte Peter Hohlweger als Gastredner seine Arbeit. Für den Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) kümmert er sich um die Flüchtlinge, die im Stadtgebiet leben.