St. Tönis Ungewohnte Ausblicke — schöne Musik

In einem St. Töniser Wohnzimmer ging’s wieder richtig rund. Andere freuen sich über den neuen Borussia-Cheftrainer.

Willich/Tönisvorst. Freie Sicht, so wie zuletzt wahrscheinlich vor weit über 100 Jahren. Die alte Verseidag-Fabrik in Anrath ist abgerissen, das hatten wir bereits erzählt. Aber der sich jetzt bietende Ausblick Richtung Gefängnis von der Jakob-Krebs-Straße aus ist wirklich einzigartig. Selbst bei Autofahrern merkt man, dass manche langsamer fahren, weil sie überrascht sind. So ganz lange wird der Anblick ja auch nicht währen, schließlich kommt dort ein kleines Wohngebiet hin.

St. Tönis: Ungewohnte Ausblicke — schöne Musik
Foto: Reimann

Freundinnen, es wird höchste Zeit, die Ausflüge zu den Weihnachtsmärkten zu planen. Da böte sich beispielsweise eine Tour mit der CDU Frauen Union Tönisvorst am 9. Dezember nach Essen an. Abfahrt ist um 14 Uhr ab Wilhelmplatz.Die Busfahrt kostet 15 Euro pro Person. Die Rückfahrt ab Essen wird gegen 19.30 Uhr sein. Anmelden kann man sich bei bei Uschi Hackstein, Telefon 02151/798 670. Und natürlich muss man weder Frau noch Mitglied sein, um mitfahren zu können.

St. Tönis: Ungewohnte Ausblicke — schöne Musik
Foto: privat

Wenn das nicht zum Wiehern ist: Die Vorsitzende des Fanclubs „Fohlen des Bundestages“, Gülistan Yüksel aus Mönchengladbach, freut sich über die Entscheidung der Gladbacher Borussia, sich endgültig auf André Schubert als Cheftrainer festzulegen. „Das ist eine gute Nachricht. Ich gratuliere der Vereinsführung auch im Namen der ‚Fohlen des Bundestages’ dazu“, sagt die SPD-Abgeordnete. Die vergangenen Wochen seien aus Fohlen-Sicht wirklich beeindruckend gewesen. „Wir wünschen der Mannschaft, dass sich diese schöne Entwicklung fortsetzt!“ Auch der Kreis Viersener SPD-Abgeordnete Udo Schiefner und der Willicher Christoph Heyes gehören dem Fanclub an. Das erste Spiel als Cheftrainer (2:1 gegen Hannover) spricht ja dann auch dafür, dass der Club alles richtig gemacht hat.

Bleiben wir in Berlin. Uwe Schummer hat dort offenkundig gerne Besuch. Der CDU-Bundestagsabgeordnete aus Neersen hat in diesem Jahr schon 3900 Gäste aus dem Kreis Viersen in der Hauptstadt begrüßen können. Anfang Dezember reist nochmals eine Gruppe in zwei Bussen mit insgesamt etwa 100 Personen in der Hauptstadt an, um mit seiner Hilfe einen Blick hinter die Kulissen der großen Politik werfen zu können. Dass dies mehr ist als ein touristisches Programm hebt auch Schummers Kreis Viersener Büroleiter Christian Pakusch hervor: Pro Besuchergruppe gebe es im Schnitt fünf Anliegen an den Abgeordneten, die von seinem Büro bearbeitet werden.

Es wird spannend in Anrath. Dafür sorgt der Bürgerverein. Er lädt am 3. Dezember zu einer Krimilesung mit Ingrid Schmitz ein. Sie hat bisher über 50 Krimikurzgeschichten, drei Romane und 14 Anthologien veröffentlicht. Sie wird aus ihren Kurzgeschichten und aus dem aktuellen Roman „Liebeskiller“ lesen. Zudem werden drei ihrer Bücher verlost. Der Eintrittspreis beträgt für Mitglieder des Bürgervereins drei Euro und für Nichtmitglieder fünf Euro. Die Krimilesung findet in der Geschäftsstelle des Anrather Bürgervereins, Kirchplatz 9-11 statt, Beginn ist um 20 Uhr.

Kommen wir auf eine Veranstaltung vom vorletzten Wochenende: Karneval bei Rot-Weiß Vorst. Es war an den Garden, das Eis zu brechen. Besonders Vivien Hartwig, Tochter des Vorsitzenden Dirk Hartwig und gerade mal vier Jahre alt, glänzte. Sie musste wegen des Ausfalls des Mariechens ihr ganzes Können aufbieten. Der Papa selbst konnte diesen Tanz nicht erleben, er kam erst kurz danach vom Dienst — und hatte auch noch die falschen Karten in den Fingern. Nämlich die für die Herrensitzung im Januar. Miterleben konnte er aber den Auftritt von Kinderprinzessin Samantha I., die zwei Tage nach der Proklamation schon fast keine Nervosität mehr kannte.

Vier Jahre ist es nun her, dass die dritte CD des Willicher Chores „Die Tonköpfe“ erschienen ist. Jetzt war es wieder Zeit für eine neue Produktion. Im Laufe des Jahres wurde in mehreren Aufnahme-Sessions — unter anderem im Schloss Neersen — „Music“ produziert. Und dieser Titel ist Programm. Denn wieder einmal spiegelt das Repertoire des Chores unter der Leitung von Andrea Kautny ein breites Spektrum diverser Stilrichtungen und Genres wider. Den Großteil singen die Tonköpfe a cappella, einige Lieder werden aber auch mit Klavierbegleitung gebracht. Diesen Part übernahm auch jetzt die mehrfache Jugend-musiziert-Preisträgerin Anna Katharina Lauer. Beim Jahresabschlusskonzert am 29. November im Anrather Lise-Meitner-Gymnasium kann die neue CD erstmals für zehn Euro erworben werden. Für diesen Auftritt gibt es noch die Möglichkeit, Stehplatzkarten zu erwerben. Diese kosten fünf Euro (ermäßigt 2,50 Euro) und können bei Andrea Kautny unter Tel. 02154/471 9893 oder per Email an konzertkarten@tonkoepfe.com bestellt werden. Die CD wird anschließend auch über den Shop der Tonköpfe vertrieben:

www.tonkoepfe.com

In St. Tönis wird es bunt, gleichzeitig kann man sich bald stechen lassen. Am 1. Dezember eröffnet an der Gelderner Straße 1 ein Tattoo-Studio. Inhaber von „Razor-Sharp-Tattoo“ ist Jens Engeln, der zur Eröffnung Sekt und Fingerfood anbietet.

Den Haag, Brüssel, Galloway/New Jersey, Atlantic City/Maryland, Honululu/Hawaii — und zwischendurch Tönisvorst. Die Billy Walton Band aus den USA war in St. Tönis. Billy wer?, werden Sie vielleicht jetzt fragen. Der Mann hat schon mit Musikern wie Southside Johnny und Little Steven gespielt. Womit der geneigte Rockfan nun mit der Zunge schnalzen dürfte und sofort weiß: Der Mann kommt aus dem Umkreis von Boss Bruce Springsteen. Und wo hat er nun gespielt? Mancher Leser des Stadtgeflüsters dürfte es bereits geahnt haben: Bei dem St. Töniser Guido Beckers im Wohnzimmer. Und das nicht unplugged, sondern durchaus schwer elektrisch. Die Reaktion der 40 erschienenen Fans (mehr gehen nicht rein) war eindeutig: Sie rasteten förmlich aus bei gefühlten 200 Dezibel Lautstärke. Und als die Band „Rosalita“ — einen Song vom Boss — intonierte, hob sich kurz die Wohnzimmerdecke. Der Stadtflüsterer hatte zwischendrin mal ein Ohr ins Wohnzimmer geworfen und befunden: zu Recht. Es war im Übrigen schon das vierte Konzert dieser Art, das bei Familie Beckers über die Bühne ging. Und das soll sich nächstes Jahr hochkarätig fortsetzen. Einzelheiten später. Einen Höreindruck gibt’s bei facebook auf WZ-Niederrhein.