Das Fest naht mit Riesenschritten

Kaum ist St. Martin vorbei, steht der Nikolaus vor der Tür — und auch das Christkind befindet sich mitten in den Vorbereitungen. Außerdem: Akkordeon-Musik im Radio und ein Pizza-Karton-Turm an der Schule.

Foto: Lübke

Willich/Tönisvorst. Haben Sie auch das Gefühl, dass die Weihnachtsdeko in diesem Jahr besonders frühzeitig aufgehängt wird? Die Erklärung dazu hörte der Flüsterer jetzt bei einem Willicher Frisör: „Ist doch klar: Der Advent hat doch eine Woche weniger, da Heiligabend und der 4. Advent zusammenfallen.“ So richtig überzeugend fand der Flüsterer das zwar nicht, aber Weihnachten naht auf jeden Fall — und das wird in der Woche vor dem ersten Advent (also ab 27. November) wieder in allen Ortszentren von Willich sichtbar: Die Stadt stellt insgesamt zehn rund acht Meter hohe Weihnachtsbäume auf. Die brauchen freilich Lichter und Schmuck: Akteure vor Ort bringen sich vielfältig ein, Ursula Preuß von der städtischen Wirtschaftsförderung und Claudia Maibach vom Team Grünflächen koordinieren das Ganze zusammen mit dem städtischen Bauhof — damit sich hinterher alle Bürger für viele Wochen an den schön gestalteten Bäumen erfreuen können. Die Schiefbahner Werbegemeinschaft gestaltet wieder den Baum mitten im Ortskern an der Kirche. Auch dieses Jahr wird er durch viele kleine LED-Lichter erstrahlen (gesponsert durch HPV-Solar), Kinder von vier Schiefbahner Kindergärten werden ihn schmücken. Der zweite Baum in Schiefbahn beim Gänsejungenbrunnen wird von den ansässigen Gewerbetreibenden Manuel Hesker (Vinothek), Thomas und Daniela Helten vom Sanitätshaus, Edgar Hoymann (Zürich Versicherungen), Simone Kögler (Hairstyling) und Claudia Heutgens (marie cecile fashion’s) mit Päckchen geschmückt, die von Bewohnern der Wohnstätte der Lebenshilfe Kreis Viersen in Wekeln gebastelt wurden.

Foto: Lübke

Eine lange Tradition hat schon die Aktion der Neersener Kaufmannschaft, die vor ihren Mitgliedsgeschäften entlang der Straßen kleine Tannenbäume aufstellen, die anschließend von Neersener Jugendlichen (organisiert vom Jugendtreff No. 7) mit roten Päckchen gestaltet werden. Und schließlich wird der Anrather Werbering zur vorweihnachtlichen Ausgestaltung der Innenstadt 70 Tannenbäume aufstellen. Ursula Preuß: „Zahlreiche Helfer binden derzeit Hunderte von Schleifen.“

Foto: Stadtwerke

Für ihren Jahreskalender 2018 hatten die Stadtwerke im Rahmen eines Wettbewerbs die schönsten Fotos aus Willich gesucht. Insgesamt 71 Fotografen reichten bis zum 31. Juli ihre Motive ein. In einem Online-Voting kürten 408 Personen die schönsten Fotos. Gezeigt werden die lichtdurchflutete Wasserachse am Stahlwerk Becker, neugierige Esel vom Bauer Friesen, Windräder im Sonnenuntergang, ein kopfstehendes Schloss Neersen, ein weihnachtlich geschmückter Kaiserplatz und Motive, die die Jahreszeiten widerspiegeln. Projektleiterin Tatsiana Puchkouskaya ist von den Ergebnissen begeistert: „Mit dieser großen Resonanz haben wir nicht gerechnet. Die Motive zeigen, wie bunt und abwechslungsreich unsere Heimatstadt ist.“ Jetzt wurden die Siegerfotos im Rahmen eines Koch-Abends gekürt und die Gewinne den Fotografen überreicht. Der kostenlose Kalender liegt ab sofort im Kundencenter an der Peterstraße 1a aus.

Foto: Stadt

Da könnte man eine Menge zu schreiben. Dachte sich WZ-Fotograf Kurt Lübke — und drückte auf den Auslöser seiner Kamera. Im Blick hatte er dabei in Anrath einen städtischen Mülleimer unweit der Gottfried-Kricker-Schule. Der vollgestopft mit leeren Pizzakartons war. Andererseits: Immer noch besser, als wenn sie in der Gegend rumfliegen.

Von Pizza zu Fisch: Das Willicher Restaurant Lepsy’s, spezialisiert auf die Früchte des Meeres, hatte zum Zehnjährigen den Eifler Krimi-Autor Ralf Kramp eingeladen. Der las unter anderem „Drei Kopfschüsse für Aschenbrödel“ — was so manchen Weihnachts-TV-Nostalgiker geschockt haben dürfte.

Sollte demnächst mal das Fernsehprogramm nur Langeweile anbieten, und Sie haben auch keine Lust, auf Netflix, Sky und Co. zu schalten, dann könnte es in Tönisvorst eine Alternative geben. Die Liberalen haben nämlich einen Antrag eingebracht, wonach die Rats- und Ausschuss-Sitzungen zukünftig per Live-Übertragung ins Internet gestellt werden und im Ratsinformationssystem für jeden interessierten Bürger auch nachträglich abrufbar sein sollen. „Ich kenne viele Bürger, die gerne den politischen Meinungsbildungsprozess verfolgen würden, aber mit der Einhaltung der Sitzungstermine so ihre Schwierigkeiten haben“, sagt der FDP- Fraktionsvorsitzende Torsten Frick. „Es wäre doch prima, wenn diese Bürger ihre gewählten Ratsvertreter über Video entsprechend verfolgen könnten.“ Schon jetzt wünschen wir an dieser Stelle ganz viel Spaß bei den Übertragungen ins heimische Wohnzimmer.

Eine Übertragung erwartet auch Sigrid Schumacher, geborene Rath, gespannt. Welle Niederrhein schickte einen Reporter zur Probe des Akkordeon-Orchesters 1957 St. Tönis, das sich zurzeit auf das Konzert zu seinem 60-jährigen Bestehen vorbereitet. Die WZ berichtete darüber und über das einzige noch aktive Gründungsmitglied des Vereins, eben Sigrid Schumacher. Sechs Jahrzehnte ist sie mit ihrem Instrument im Orchester dabei. Sie wurde interviewt, sprach ins Mikrofon und soll, wie auch das Zusammenspiel ihrer Orchester-Kollegen am kommenden Mittwochabend ab 20 Uhr zu hören sein. „Das erste Mal im Radio“, sagt die St. Töniserin.

Nicht zu hören, aber sehr gut zu sehen ist der neue Anstrich des Treppenhauses im St. Töniser Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr an der Mühlenstraße. Farbeimer mit Weiß und dezentem Grau standen in der vergangenen Woche dort. Das Feuerwehrzeichen vom Retten, Bergen und Löschen war sorgfältig in Folie eingepackt. Feuerwehrmann Rolf Peschken freute sich über den Fortgang der Arbeiten: „Nach acht Jahren war das mal wieder fällig.“

Wohnzimmerkonzert und immer nur Männer als Akteure? Damit ist es im Dezember im St. Töniser Wohnzimmer von Ruth und Guido Beckers vorbei. Denn es stehen zwei Konzerte mit Musikerinnen an — das erste am ersten Samstag im Dezember. Dann wird Anne Burghard mit ihrer Gitarre und Geschichten zu den Beckers kommen. Diese versprechen eine ähnliche Lagerfeuer-Atmosphäre, wie sie beim ersten Konzert 2013 mit Wolfgang Niedecken ins Wohnzimmer gezaubert wurde. Das Konzert von Anne Burghard ist das 14. in vier Jahren. Und es werden auch wieder Spenden gesammelt für die action medeor und Rebound. Wer dabei sein möchte: Einige Plätze sind noch frei. Der Stadtflüsterer vermittelt sie gerne.