Einsetzen gegen Krieg, Terror, Gewalt

In Tönisvorst sprach Michael Steeg vom Partnerschaftskomitee.

Foto: Wolfgang Kaiser

Tönisvorst. Keinen Nährboden bereiten für Extremisten und Populisten — dieser Aufruf und Ansätze, wie man gegen diesen Nährboden arbeiten kann, zog sich durch die Gedenkrede von Michael Steeg vom Partnerschaftskomitee. Er hielt sie im Rahmen der Gedenkfeier zum Volkstrauertag vor dem Ehrenmal auf dem St.Töniser Friedhof.

Zunächst setzte Steeg sich aber mit den Begriffen Volk, Trauer und Volkstrauer auseinander. Befand, dass der Begriff „Trauer“ auch Erinnerungen an schöne Begebenheiten beinhalten kann. Dass man sowohl allein als auch gemeinsam trauern könne, dass man Abschied nehmen könne, ohne zu vergessen. Um dann, über das Vergessen, auf die Millionen Opfer der beiden Weltkriege und der Gewaltherrschaft zu sprechen zu kommen — gleich welcher Nation, Religion, Hautfarbe oder Geschlecht.

Wachrütteln und ermahnen soll ein Termin wie der Volkstrauertag auch in Tönisvorst. Soll motivieren, gemeinsam im Rahmen der Möglichkeiten eines jeden Einzelnen, sich gegen Krieg, Terror, Gewalt und Vorurteile einzusetzen. Besonders die Auswüchse von Fremdenfeindlichkeit rief der Redner dabei vor Augen. Es sei eine schlimme Vorstellung, wenn es zu Übergriffen auf Flüchtlinge käme: Gastgeber gehen gegen Gäste vor. Rief zugleich dazu auf, die Regeln des Zusammenlebens zu beachten.

Mit Blick auf die Flüchtlinge und die eigene Geschichte erinnerte Steeg daran, dass viele der heutigen Bewohner Tönisvorsts auch ein Flüchtlingsschicksal hätten und als Kriegsfolge auf die Hilfe anderer angewiesen gewesen seien.

Beeindruckend erzählte er von der letzten Reise in die Partnerstadt Sées, wo die einstigen Feinde der beiden Weltkriege gemeinsam einen Kranz auf einem Friedhof niederlegten, auf dem französische und deutsche Kriegstoten beigesetzt sind. Steeg erinnerte an die vielen Freundschaften, die über die frühere Feindschaft hinweg gewachsen sind. Und rief insbesondere die Jugend auf, sich mit Krieg und Frieden auseinanderzusetzten. Um so ein Verständnis füreinander zu schaffen und letztlich Frieden für die Welt zu erreicht. bec