Das „Gesocks“ von nebenan

Mit dem Stück „Die nettesten Nachbarn der Welt“ hat die Gruppe „Salz und Pfeffer“ wieder einen Treffer gelandet.

Foto: Kurt Lübke

Vorst. „Die nettesten Nachbarn der Welt“ — keiner hat sie, jeder will sie. Diesen Wunsch greift die Laienspielgruppe „Salz & Pfeffer“ in ihrem neuen Schwank auf. Am Samstagabend feierten „Die nettesten Nachbarn der Welt“ vor 250 Zuschauern im ausverkauften „Haus Vorst“ Premiere.

Seit dem Frühjahr hat „Salz & Pfeffer“ das Stück vorbereitet. Mit welcher Akribie, konnte das Publikum bestaunen, bevor die Handlung überhaupt begonnen hatte. Denn während sich der Vorhang öffnete, erklang ein humorvolles Lied über die Vorzüge einer guten Nachbarschaft. Dieses hatte Ensemblemitglied Hagen Leuschner komponiert.

Außerdem überzeugte das von Wolfgang Mertens und Wolfgang Arretz liebevoll gestaltete Bühnenbild. Es zeigt eine in feinstem „Gelsenkirchener Barock“ eingerichtete Mietwohnung. Bewohner des Hauses sind der vorzeitig pensionierte Postbeamte Kurt Hasenkopf (Wolfgang Arretz) und seine Frau Erna (Ingrid Kox).

Beim cholerischen Kurt liegen die Nerven blank. Denn er hat erfahren, dass in die Nachbarwohnung neue Mieter einziehen: „Und bisher hatten wir immer nur Gesocks!“ Trotz aller Befürchtungen läuft die erste Kontaktaufnahme gut. Denn die neuen Mieter Michelle (Gudrun Heidenfels) und Horst (Heinz-Josef Köhler) kommen mit der Empfehlung, die nettesten Nachbarn der Welt zu sein. Doch der Frieden hält nicht lange. Denn die Neuen, die drei Kinder und ihren Hund mitgebracht haben, leben nach dem Motto: „Deine Wohnung ist meine Wohnung.“

Zu allem Überfluss kommt auch noch Michelles wasserstoffblonde Schwester Anette (Melanie Arnolds) mit ihrem Freund Siggi (Jörg Boymanns) zu Besuch. Siggi ist ein Prolet aus dem Bilderbuch. Wahlweise trägt er Jogginghose oder einen weißen Anzug. Den Hasenkopfs stellt er sich als „geiler Typ mit fünf Buchstaben“ vor.

Neben den neuen Nachbarn geht auch Kurts Schwiegermutter Irene in seiner Wohnung ein und aus. Sie wird von Thomas Wenders überzeugend verkörpert. Irene möchte, dass Erna und Kurt bei ihr einziehen. Für Kurt ist das ein Alptraum. Gerne provoziert ihn Irene mit kessen Sprüchen: „Kurt, Ihr habt Besuch. Welche Seltenheit!“ Als auch noch Polizist Arno Hart (Ulrich Leusch) auftaucht, um Kurt wegen Falschparkens anzuzeigen, ist das Chaos perfekt.

Die gut herausgearbeiteten Charaktere sorgen für einen kurzweiligen Abend. Vom Publikum gibt’s viele Lacher und Szenenapplaus.