Spenden fürs Martinsfest: Unterwegs für den heiligen Mann
Damit für St. Martin die Tüten gefüllt werden können, werden Spenden gesammelt — so auch von Maria Klasen.
Willich. „Eine 70-jährige Dame, die schon seit langem für den St. Martin-Verein Willich sammelt, hat mir ihren Trick verraten: Sie geht zuerst zu den Leuten, die sicher etwas für die Martinstüten spenden. Das motiviert.“
Maria Klasen, die bis März 2010 die Willicher Traditionsgaststätte Maaßen ihrer Eltern führte, ist im Vergleich zu vielen Stammsammlern noch unerfahren — „das zweite Mal dabei“, aber genauso motiviert. „Ich möchte diesen Brauch unterstützen. Es wäre schade, wenn das Martinsfest gefährdet würde. Es vermittelt immer so eine schöne Stimmung.“
Maria Klasen denkt gern an ihre eigene Kindheit zurück. „Meine Mutter war immer sehr großzügig. Zu St. Martin gab es in unserer Gaststätte gesüßten und in Öl gebackenen Hefeteig, den meine Mutter „Bockelskook“ nannte. Mit und ohne Rosinen“, erinnert sie sich. In Anrath sind die kleinen Buchweizenkuchen als „Buckertzkock“ bekannt.
Ihren zugeteilten Bezirk ist Maria Klasen schon größtenteils abgelaufen. Jetzt, wo sie nicht mehr selber die Gaststätte betreibt, hat sie Zeit für dieses Ehrenamt. „Die Bahnstraße ist quasi ein Heimspiel. Bei 38 von 46 Haushalten oder Geschäften war ich schon.“ Bei vielen sei es ganz einfach gewesen, eine Spende für den St. Martin-Verein zu sammeln. Bei manchen aber wurde sie auch „abgewimmelt“.
So erzählt Maria Klasen, dass sie auf ihrer Runde in einem Geschäft drei, vier Mal gewesen sei. Ohne Erfolg. „Dort habe ich schon in meinem ersten Sammlerjahr nichts bekommen.“ Zunächst sei sie vertröstet worden, weil der Chef nicht da war, dann habe eine Mitarbeiterin gesagt, man gebe nichts.
„Sie sagte, es käme doch nur billiges Zeug in die Tüten. Aber das stimmt nicht“, sagt Maria Klasen mit Nachdruck. „Die Weckmänner kommen beispielsweise von ortsansässigen Bäckern.“ Die Süßigkeiten sind teilweise aus fairem Handel. Außerdem ist hiesiges Obst in der Tüte.
Maria Klasen lässt sich nicht entmutigen. Sie will weiter versuchen, den Chef zu erreichen und ihn doch noch zu einer Spende zu bewegen. „Und wenn es nur ein Fünfer ist.“ Wie gesagt: Es geht ihr um die schöne Tradition. „Wäre doch zu schade, wenn das verloren ginge.“