Der „Neue“ läuft nicht weg

Selbstbewusstes Statement zum neuen Jahr: CDU-Parteichef Christian Pakusch will „aus Fehlern lernen und Erfolgreiches fortsetzen“.

Foto: Rei

Neersen. „Ich bin der Neue“, kokettierte Christian Pakusch gestern auf dem CDU-Neujahrsempfang im Wahlefeldsaal. Pakusch, der Ende Januar 34 Jahre alt wird, hatte vor kurzem Uwe Schummer (60), der 14 Jahre lang im Amt war, als Parteivorsitzender abgelöst. Sein Credo, auf den Punkt gebracht: „Aus Fehlern lernen, Erfolgreiches fortsetzen.“

Der erste Neujahrsempfang einer politischen Partei in Willich war wie immer sehr gut besucht. Alle waren gekommen, Vertreter der verschiedensten Vereine und aller anderen Fraktionen, einschließlich „Für Willich“.

„Willich steht gut da und das soll auch so bleiben“, erklärte Christian Pakusch, der sich einen kleinen Seitenhieb auf die Bundes-SPD erlaubte: „Wir laufen nicht vor der Verantwortung nicht weg.“

Pakusch ist froh, dass noch diesen Monat der erste Spatenstich für die Umgestaltung des Marktplatzes erfolgen wird. Die Umgestaltung des Areals, auf dem sich der Rewe-Parkplatz befindet und die Entwicklung der innerörtlichen Fläche, wo jetzt noch das frühere Krankenhausgebäude steht, seien künftige Herausforderungen. Pakusch mahnte, auch das Ambulatorium zeitnah umzusetzen: „Wir müssen die Gesundheitsversorgung selbstständig sicherstellen.“

Andreas Coenen ist zwar ein Parteifreund, aber als Landrat nicht unbedingt immer auf der Linie der Willicher CDU. „Ich werde nicht über das Archiv sprechen“, erklärte Coenen und sprach auch nicht über das Thema „Kreisumlage“. Aber er ging auf das geplante Wertstoff- und Logistikzentrum ein: „Es soll helfen, die Abfallgebühren auf Dauer stabil zu halten, wenn nicht sogar zu senken“, erklärte der Landrat.

Bürgermeister Josef Heyes freute sich, dass knapp eine Stunde vor dem Neujahrsempfang eine vakante Position im CDU-Vorstand besetzt werden konnte: „Elisabeth Siemes aus Anrath ist heute zur - kommissarischen - Geschäftsführerin gewählt worden.“

Heyes dankte Uwe Schummer für seine 14 Jahre währende Zeit als Parteivorsitzender. „Außerdem hoffe ich, dass in Berlin bald eine stabile Regierung gebildet werden kann.“

Heinrich Tummel, der älteste noch lebende CDU-Parteivorsitzende, war ebenso verhindert wie Norbert Schlöder. Aber Paul Schrömbges, der unmittelbar vor Uwe Schummer das Amt des Parteivorsitzenden innegehabt hatte, war gekommen und hielt eine Laudatio: „Er ist kein Mann des entschiedenen Jeins“, sagte Schrömbges und erinnerte daran, dass der 60-Jährige „viel Polit-Prominenz nach Willich geholt hat“.

Uwe Schummer kritisierte in seiner kurzen Rede die SPD: „Wichtig ist die Lust auf Verantwortung.“ Man dürfe nicht in die Selbstfindung abtauchen, wenn es darum geht, Verantwortung zu übernehmen.

Schummer bekam ein Bild überreicht — eine Graffiti-Arbeit mit einer weißen und einer schwarzen Hand.