Planungsausschuss Willich Über 5,5 Millionen Euro für Kanalsanierung an der Industriestraße

Willich · Gleich zwei große Kanalsanierungen hat der Planungsausschuss in Willich beschlossen: An der Neusser Straße und an der Industriestraße sind Arbeiten geplant.

Aufgrund von Erneuerungen der Kanalisation wird die Baustelle an der Neusser Straße länger bestehen.

Foto: Norbert Prümen

(djm) Der Willicher Planungsausschuss hat ein Straßenbau-Großprojekt beschlossen – für das Wohngebiet Industriestraße mit den Stichwegen Stettiner, Stralsunder und Kösliner Straße.

Allerdings folgten die Politiker nicht dem Gestaltungsvorschlag, für den sich die Anlieger bei einer Bürgerinformation mit 24 zu 2 Stimmen ausgesprochen hatten, sondern dem der Verwaltung. Dabei sind beide Varianten in Bezug auf die Kanalsanierungen und die Straßenanlage gleich. Der entscheidende Unterschied: Die Verwaltung plant – zusätzlich zu einem bereits vorhandenen Baumbeet – elf weitere Baumbeete mit den Maßen zwei mal fünf Meter, was die Zahl der Parkplätze auf der Industriestraße reduziert.

Das hatte die Mehrheit der Grundstücks-Eigentümer abgelehnt, weil es auf der Industriestraße ihrer Meinung nach ohnehin zu wenige Parkplätze gibt. Dieser Auffassung folgte der Ausschuss nicht. Er unterstützte die Ausführungen der Verwaltung in der Vorlage mit Blick auf die Umweltpolitik in Willich: Der Ausschuss für Umwelt und Nachhaltigkeit hatte im August 2022 über das Thema „Baumnachpflanzungen im Stadtgebiet“ gesprochen und – sinngemäß – gefordert, generell mehr Bäume und Sträucher im Stadtgebiet zu pflanzen. Damit soll die Hitzeentwicklung im Stadtgebiet begrenzt werden. Kostenmäßig sind beide Varianten fast gleich – Variante 1 schätzt die Verwaltung derzeit auf rund 5,589 Millionen Euro, Variante 2 auf rund 5,684 Millionen Euro. Die Industriestraße zählt zu den Haupterschließungsstraßen Willichs.

„Kurzfristig handeln“ muss der Abwasserbetrieb der Stadt allerdings auf der Neusser Straße. Dort verlegen die Stadtwerke derzeit in einem Großprojekt neue Versorgungsleitungen für Gas und Wasser sowie ein Leerrohr. Dabei hat sich herausgestellt, dass der Regenwasserkanal und die Regenwassergrundstücksanschlussleitungen so schadhaft sind, dass alles kurzfristig saniert werden muss. in einem soll der Regenwasserkanal dann von DN 500 auf DN 700 aufgeweitet werden. Betroffen ist der Bereich Neusser Straße zwischen Graben- und Martin-Rieffert-Straße. Für die Anwohner heißt das, dass sie noch länger mit Beeinträchtigungen und Sperrungen auf der Neusser Straße leben müssen. Auf der anderen Seite bestehe durch die Synergie nicht das Risiko, dass die Straße in einiger Zeit wieder aufgerissen werden muss, so Marc Ostermann (Abwasserbetrieb). Paul Schrömbges (CDU) bat darum, auch die Umleitungsstraßen zu berücksichtigen und eventuelle Schäden zu beheben.

Als weiteres „Kanal-Thema“ beschlossen die Ausschussmitglieder einstimmig, dass die Kanal- und Straßenbaumaßnahme auf der Straße Tibergraben wie geplant fortgeführt wird.

(djm)