HPZ in Tönisvorst Inklusion auf dem Tennisplatz
Tönisvorst · Gemeinsam mit einem Krefelder Sportverein organisierte das Heilpädagogische Zentrum Krefeld – Kreis Viersen zum ersten Mal ein inklusives Tennisturnier.
(naf) Auf dem Arbeitsmarkt spielt Inklusion eine Rolle, in der Bildung – und auch im Sport. Warum es wichtig ist, dass Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam Sport machen? „Weil die Beeinträchtigung durch das gemeinsame Erleben in den Hintergrund tritt, Sport verbindet Menschen“, erläutert Jeanette Echterhoff, Sprecherin des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) Krefeld – Kreis Viersen mit Sitz in Tönisvorst. Um ein starkes Zeichen für Teilhabe im Sport zu setzen, hat das HPZ nun gemeinsam mit dem Verein Marathon in Krefeld zum ersten Mal ein inklusives Tennisturnier organisiert. „Es ist toll, dass wir durch die Integration von Spielern mit und ohne Behinderungen ein Umfeld schaffen können, das Vielfalt und Inklusion wertschätzt“, sagt Michael Weber, Geschäftsführer des HPZ.
Das HPZ Krefeld – Kreis Viersen ist nach eigenen Angaben sozialer Dienstleister für und mit rund 2000 Mitarbeitern mit Behinderungen und/oder psychischen Erkrankungen. Es betreibt unter anderem Werkstätten an neun Standorten in Krefeld und dem Kreis Viersen.
Am ersten inklusiven Tennisturnier des HPZ nahmen 16 Tennisspielerinnen und Tennisspieler mit Beeinträchtigung teil, sie traten jeweils im Doppel mit sogenannten Unified-Partnern – Spieler ohne Beeinträchtigung – im Doppel an. Am Schluss wurden vier Sieger gekürt, als Preise erhielten sie unter anderem Anstecknadeln in Form von Tennisschlägern und Urkunden.
Die Teilnehmerzahl sei begrenzt gewesen, „weil wir erstmal Erfahrungen sammeln wollten“, erläutert HPZ-Sprecherin Echterhoff. Aufgrund des Silbermedaillengewinns von Nils Leffers bei den Special Olympics in Berlin sei das Turnier nun initiiert worden – der Krefelder spielte dabei auch selbst, in einem „Showmatch“ gegen Michael Weber. Sein Vater Jürgen Leffers, Leiter der Abteilung Inklusions-Sport beim Krefelder Verein Marathon, war ebenso wie Daniel Steinkuhl, Gruppenleiter beim HPZ, Mitinitiator des Turniers.
Einmal wöchentlich hätten sich die 16 Spielerinnen und Spieler des HPZ mit externen Trainern auf das Tennisturnier vorbereitet, berichtet Echterhoff. In anderen Sportarten habe das HPZ bisher noch keine inklusiven Turniere mitorganisiert, aber: „Es gibt unabhängig vom HPZ verschiedene inklusive Sportgruppen und Turniere, unter anderem Handball und Golf, in denen HPZ-Mitarbeiter trainieren“, sagt sie. Teilweise würden dafür auch die Sporthallen des HPZ genutzt.
Ein weiteres inklusives Tennisturnier ist zwar noch nicht konkret geplant, aber Michael Weber merkte an: „Ich könnte mir vorstellen, dass wir nicht zum letzten Mal eine solche Sportveranstaltung durchführen.“