Ex-Feuerwehrchef aus Tönisvorst am Herd Tönisvorster kocht in Lafers TV-Show

St. Tönis · Jupp Beudels, einst Feuerwehrchef in Tönisvorst und seit Jahrzehnten an St. Martin der „Arme Mann“ in St. Tönis, trat als Kandidat bei „Drei Teller für Lafer“ an. Er bereitete ein Gericht zum Thema Kindheitserinnerungen zu und geriet dabei ordentlich ins Schwitzen.

Johann Lafer bereitet in seiner Sendung „Drei Teller für Lafer“ selbst ein Gericht zu und probiert, was drei Kandidaten für ihn kochen.

Foto: SAT.1 / Marc Rehbeck

Als Jupp Beudels noch ein Kind war, galt in seiner Familie: Freitags gibt es Fisch. Kabeljau, zum Beispiel, mit Salzkartoffeln und Gurkensalat. So ziemlich genau dieses Gericht kochte der 65-Jährige kürzlich in einem Fernsehstudio, beobachtet nicht nur vom Publikum, sondern auch von einem Star-Koch: Beudels war Kandidat in Johann Lafers TV-Show „Drei Teller für Lafer“. Vor wenigen Tagen wurde die Sendung in Sat 1 ausgestrahlt, online ist sie weiterhin abrufbar. „Das hat richtig Spaß gemacht“, sagt der St. Töniser, für den es nicht der erste Fernsehauftritt war.

In Lafers Sendung trug Jupp Beudels eine Schürze, auf der seine Enkel abgebildet sind.

Foto: Beudels

Vor sechs Jahren sei er Kandidat in der Sendung „Küchenschlacht“ gewesen, erzählt Beudels. „Meine Tochter hatte mich heimlich dafür angemeldet“, ergänzt er. Die Produktionsfirma, die zuständig war, habe sich vor ein paar Wochen wieder bei ihm gemeldet und gefragt, ob er in Lafers Show mitmachen möchte. „Das war damals so schön, deshalb habe ich zugesagt.“ Anfang April sei die Sendung in Hamburg aufgezeichnet worden. Drei Kandidaten treten in jeder Folge gegeneinander an, einem von ihnen überreicht Lafer am Schluss den „Teller des Tages“.

Beudels wird in der Sendung als „Jupp aus NRW“ vorgestellt, im Gespräch mit Lafer gibt er genauer Auskunft: Er komme aus der Apfelstadt Tönisvorst. Kochen möchte der St. Töniser Kabeljau mit Kräuterkruste, Salzkartoffeln, Specksoße, Gurkensalat und selbst gemachter Mayonnaise. Dafür hat er 45 Minuten Zeit. „Jetzt mal ganz im Ernst, ist das wirklich deine Kindheitserinnerung?“, will Lafer von ihm wissen. „Ja“, antwortet Beudels – die Kräuterkruste habe es damals vielleicht nicht gegeben, räumt er dann ein.

Lafer plaudert zwischendurch immer wieder mit den Kandidaten, kocht nebenbei aber auch selbst ein Gericht mit Kabeljau. Mit Beudels spricht er unter anderem über dessen blaue Schürze, auf der über dem Schriftzug „Opas Lieblinge“ Fotos seiner zwei Jahre alten Enkel und seiner Enkelin zu sehen sind – Drillinge, die, wie er sagt, „eigentlich fast alles essen“. Ähnliches berichtet er über seine Frau Regina, die im Publikum sitzt und kurz vor Schluss das von Lafer gekochte Gericht verkosten darf. Der Star-Koch probiert auch noch ein Küchengerät aus, das Beudels mitgebracht hat: Es verpasst halbierten Kartoffeln Zacken, ähnlich einer Krone.

Was der St. Töniser in der Sendung nicht verrät: „Das Gerät habe ich vor ein paar Wochen zufällig beim Aufräumen in meiner Werkstatt gefunden, es gehörte meiner Mutter“, sagt er. „Ich bezweifle aber, dass sie es für Kartoffeln benutzt hat“, ergänzt er und lacht.

Beudels kocht gerne, „aber deftig, ich bin nicht so der Pinzettenkoch“, sagt er. Vor der Sendung habe er „fünf-, sechsmal“ Probe gekocht, woher er die Rezepte hat, wisse er gar nicht mehr, erzählt er. Was der St. Töniser vor allem trainierte, war unter Zeitdruck, also in den vorgegebenen 45 Minuten, sein Gericht zuzubereiten.

Der Tag der Aufzeichnung sei aufregend gewesen, berichtet er. Zu Beginn der Sendung wirkt der Rentner, der bis zu einer Erkrankung 2019 als technischer Angestellter bei der Tönisvorster Stadtverwaltung gearbeitet hat, noch sehr gelassen. Doch am Schluss hat er kaum übersehbare Schweißperlen auf der Stirn – er sei zwar nervös gewesen, aber das habe daran gelegen, dass es im Studio so warm war, erläutert er. Schließlich ist er es ja auch durchaus gewohnt, vor vielen Menschen und im Mittelpunkt zu stehen: Beudels spielt seit mehr als 30 Jahren an St. Martin in St. Tönis den „Armen Mann“, bis 2004 war er rund zehn Jahre lang Chef der Freiwilligen Feuerwehr Tönisvorst, im Karneval habe er auch einige Auftritte gehabt, erzählt er.

Gemeinsam mit seiner Frau Regina schaute sich Beudels in der vergangenen Woche die Sendung an, „es war komisch, sich zu sehen“, sagt er. Aber wenn er noch mal gefragt würde, ob er in so einem TV-Format mitmachen möchte, würde er sofort wieder zusagen. Den „Teller des Tages“ hat Beudels übrigens nicht gewonnen: Lafer bewertete den Fisch als „ein bisschen zu fest“, die Kartoffeln als „kalt“ – immerhin kamen die Specksoße und der Salat „sehr gut“ an.