Retten, löschen, bergen, schützen Freiwillige Feuerwehr in St. Tönis stellt sich vor

St. Tönis · Viele Besucher kamen zum Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr in St. Tönis. Die Wehrleute stellten nicht nur ihre Fahrzeuge vor, sondern erklärten auch, wie sie arbeiten. Kinder durften selbst einen kleinen Brand löschen.

Beim Tag der offenen Tür gab es unter anderem eine große Fahrzeugschau. Dabei ließen sich viele Besucher Ausstattung und Funktion der Fahrzeuge von den Wehrleuten genau erklären.

Foto: Norbert Prümen

Zahlreiche große und kleine Feuerwehrfreunde haben am vergangenen Samstag den Aktionstag des Löschzuges St. Tönis besucht. Traditionell stand der Tag ganz im Zeichen der Jüngsten. Von der Hüpfburg über das Kinderkarussell bis hin zu Team-Craft hatten sich die Feuerwehrleute viele tolle Aktionen ausgedacht. „Der Aktionstag ist für uns schon zur Tradition geworden. Ursprünglich haben wir uns mit der Feuerwehr am Ferienprogramm der Stadt Tönisvorst beteiligt. Da es dies leider nicht mehr gibt, haben wir damals beschlossen, einen eigenen Aktionstag für Kinder ins Leben zu rufen“, berichtete Löschzugführer Daniel Schindler.

Natürlich brachten die Feuerwehrleute dem Nachwuchs auch ihre Arbeit näher. Dazu konnten die Kinder die Ausbildung zum Kinderbrandmeister absolvieren. Um die begehrte Urkunde zu erhalten, galt es, einige spannende Stationen zu absolvieren. So hatten die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr ein Rauchzelt aufgebaut. Dieses simulierte die Sichtverhältnisse bei einem Brand. „Wenn man hereinschaut, sieht man eigentlich nichts“, erklärte Mitorganisator Jan Gläser. Eine Wärmebildkamera zur Unterstützung ermöglichte es den Kindern im Anschluss, einzelne Gegenstände im Raum zu entdecken.

Ein Dekontaminationsfahrzeug wurde auch ausgestellt

Die Arbeit der Feuerwehr konnte der Nachwuchs darüber hinaus bei einer Löschübung kennenlernen. Hier erfuhren die Kinder, wie man mit einem Feuerlöscher umgeht, und durften auch selbst einen kleinen Brand löschen. Eine Bastelstation sowie verschiedene kleine Spiele gehörten ebenfalls zu den Aufgaben der begeisterten Kinderbrandmeister. „Wir freuen uns sehr, den Kindern so die Arbeit der Feuerwehr näherzubringen. Im Einsatz möchten wir natürlich keine Passanten in der Nähe haben, daher bietet sich ein solcher Aktionstag an, um die Feuerwehrarbeit vorzustellen“, erklärte Gläser. Für leuchtende Augen bei großen und kleinen Besuchern sorgte auch die Fahrzeugausstellung. Neben den Löschfahrzeugen und der großen Drehleiter zeigten die Mitglieder des Löschzuges ein Dekontaminationsfahrzeug sowie die verschiedenen Mannschaftstransportwagen. Mit viel Expertise erklärten die Wehrleute den Zuhörern die einzelnen Funktionen. Natürlich durfte in dem ein oder anderen Fahrzeug auch Probe gesessen werden.

Das Rahmenprogramm wurde zudem durch verschiedene Einsatzübungen ergänzt. Mit einer lauten Explosion endete beispielsweise die Erhitzung einer Spraydose. „Das passiert natürlich nicht, wenn die Dose im Bad in der Sonne steht. Aber wenn eine Spraydose lange sehr hohen Temperaturen ausgesetzt ist, kann es zu solch einer Explosion kommen“, betonte Gläser. Was passiert, wenn ein Fettbrand mit Wasser gelöscht wird, demonstrierte die Feuerwehr ebenfalls. Zum Abschluss gab es noch eine große Übung, bei der die Feuerwehrleute die Rettung aus einem verunfallten Wagen vorführten. „Wir wollten heute auch einmal darstellen, wie die ersten Minuten nach der Alarmierung aussehen“, erzählte Gläser. So konnten sich die Zuschauer einen Eindruck von den Abläufen verschaffen.

Unterstützung erhielt der Löschzug unter anderem durch die Johanniter aus Krefeld und den Ortsverband des THW Viersen. Das THW präsentierte sich mit seiner Fachgruppe Räumen sowie dem Trupp Unbemannte Luftfahrtsysteme (UL). Während die Fachgruppe Räumen unter anderem für das Niederlegen von Gebäuden bei Bränden zuständig ist, kann der Trupp UL die Arbeit der Einsatzkräfte durch Luftaufnahmen unterstützen. Mit großer Begeisterung bestaunten die Besucher die vielfältigen Gerätschaften des THW. Vor allem der Bagger hatte es vielen angetan. Aber auch die Drohnen des Trupps UL beeindruckten die Besucher. Sie sind mit Scheinwerfern, Teleobjektiv und Wärmebildkamera ausgerüstet und besitzen teilweise den Gegenwert eines Mittelklassewagens. „Wir freuen uns sehr, dass wir heute so viel Unterstützung von allen Seiten erhalten. Bei der Vorbereitung haben alle mitgeholfen. Das zeigt, dass die Feuerwehr eine große Gemeinschaft ist“, so Gläser.