Bäcker-Innung spricht Fachkräfte los Tönisvorsterin ist Jahrgangsbeste der Bäcker-Azubis
Anrath/Tönisvorst · Marie Bölte ist Jahrangsbeste bei den Auszubildenden im Bäckerhandwerk. Gemeinsam mit sieben weiteren Kollegen und 15 Verkäufern wurde sie losgesprochen.
(svs) Marie Bölte aus Tönisvorst ist die Jahrgangsbeste bei den Auszubildenden der Bäckerinnung. Die 22 Jahre alte neu losgesprochene Bäckergesellin wurde nun mit ihren Berufskolleginnen und -kollegen in der Anrather Hausbrauerei Schmitz-Mönk aus dem Auszubildendenstatus entlassen. Die junge Gesellin arbeitet im elterlichen Betrieb, den ihr Urgroßvater einst vor über 100 Jahren, im Jahr 1919 gegründet hatte.
Die Spezialität der jungen Bäckerin seien Nussecken. „Das Rezept dazu stammt noch von meinem Großvater“, erzählt sie stolz. Dass ihr Tag bereits um drei Uhr am Morgen beginnt, macht ihr nichts aus. Daran gewöhne man sich schnell, betont sie und vom Tag bleibe viel übrig.
„Sie sind es, die sich im Sinne des Wortes um unser tägliches Brot kümmern, und das ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe“, sagte die stellvertretende Landrätin des Kreises Viesen, Heike Höltken, den Nachwuchskräften im Bäckerhandwerk bei der Feier in Anrath. Das konnte NRW-Finanzminister Dr. Marcus Optendrenk nur bestätigen: Er starte am liebsten mit Brötchen und frischen Croissants aus seiner Stammbäckerei in Nettetal-Lobberich in den Tag. „Das ist nicht nur ein Ort des Handwerks, sondern auch ein Ort der Begegnung – ich gehe nie aus der Bäckerei, ohne dass ich einen Bekannten getroffen habe“, erzählte Optendrenk. Er dankte den Ausbildungsbetrieben und Lehrern und gratulierte den neuen Fachkräften: „Wer sich für das Handwerk entschieden hat, hat sich für eine gute Zukunft entschieden“, betonte er.
Optendrenk verwies auf die im vergangenen Jahr eingeführte Meisterprämie des Landes in Höhe von 2.500 Euro, die bereits mehr als 1500 Mal ausgezahlt worden sei. Zum Dank für den Besuch überreichte Obermeister Rudolf Weißert dem Minister eine Brezel.
Gemeinsam mit Bölte wurden auch sieben weitere Bäckerinnen und Bäcker, sowie 14 Profis im Verkauf von Innungs-Obermeister Erich Lehnen losgesprochen. Jahrgangsbeste bei den Verkäuferinnen und Verkäufern übrigens wurde die 28 Jahre alte Van Le, die vor sechs Jahren aus Vietnam an den Niederrhein kam. In ihrem Heimatland hatte sie Lebensmitteltechnologie gelernt, und so startete sie nach ihrer Au-pair-Zeit und einem Freiwilligen Sozialen Jahr in einem Krankenhaus eine Ausbildung zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk bei der Landbäckerei Stinges. Dass sie die als Jahresbeste abschließen würde, damit hatte sie nicht gerechnet. „Ich habe immer Gas gegeben“, berichtet sie. Bei Stinges will sie bleiben und vielleicht Filialleiterin werden. Ihre Ausbildungsleiterin Melanie Lennartz schätzt besonders die offene Art ihrer Mitarbeiterin: „Van Le ist immer positiv gelaunt – wenn sie da ist, gibt es für die Kunden und das Team immer was zu lachen“, sagt sie.