Verdopplung zu den Vorjahren 4465 Haushalte beziehen Wohngeld
Kreis Viersen · Es ist ein explosiver Anstieg, der sich aus den Zahlen zu Wohngeld-Beziehern ergibt.
(tsi) Die Zahl der reinen Wohngeldhaushalte im Kreis Viersen hat sich fast verdoppelt – das sind Haushalte, in denen alle Mitglieder wohngeldberechtigt sind. Im Jahr 2023 bezogen insgesamt 4465 Haushalte die Sozialleistung des Bundes. In den drei Jahren zuvor gab es jeweils nur einen minimalen Anstieg, nämlich von 2225 auf 2340 und schließlich 2615.
Der Grund für diese Entwicklung ist die Wohngeld-Reform des Bundes, die zum 1. Januar 2023 in Kraft trat. Dadurch verdreifachte sich die Zahl der Menschen, die zu Wohngeld berechtigt sind. Außerdem gibt es seitdem durchschnittlich etwa doppelt so viel Geld. Auch bei uns sind die Sätze stark gestiegen: Im Kreis Viersen lag der monatliche Anspruch an allgemeinem Wohngeld im Durchschnitt bei 315 Euro. Im Vorjahr waren es hingegen 198 Euro.
Die meisten reinen Wohngeldhaushalte gibt es mit 1580 in der Stadt Viersen – aber nicht nur in absoluten Zahlen, sondern auch anteilig liegt sie vorne: Es sind rund zwei Prozent der Bevölkerung der Stadt. Auch Kempen ist oben dabei mit 1,6 Prozent. In Tönisvorst und Niederkrüchten sind es anteilig die wenigsten Bezieher im Kreis Viersen mit rund 0,9 und einem Prozent. In Nettetal sind es 291 (1,7 Prozent), in Grefrath 190 (1,3 Prozent) in Brüggen 289 (1,3 Prozent), in Willich 590 (1,2 Prozent) und in Schwalmtal 306 (1,1 Prozent). Unterschiede gibt es auch bei der durchschnittlich genutzten Wohnfläche. Die war in Schwalmtal und Niederkrüchten mit 78 beziehungsweise 76 Quadratmetern relativ hoch; in Grefrath lag der Durchschnitt hingegen bei 67 Quadratmetern, in Tönisvorst und Brüggen bei 68 Quadratmetern.
In ganz NRW haben laut IT.NRW 300 380 Menschen Wohngeld bezogen – ein Plus von rund 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Anteilig an der Gesamtbevölkerung sind es rund 1,7 Prozent. Der Kreis Viersen liegt also mit 1,5 Prozent knapp unter dem NRW-Durchschnitt. In Nachbarstädten sieht das anders aus: In Mönchengladbach lag der Anteil von reinen Wohngeldhaushalten bei 1,8 Prozent, in Krefeld bei 1,7 Prozent.