Verkehr in Willich Wekelner Fußgängerbrücke muss saniert werden

Willich · Immer mehr Schäden treten an der Wekelner Brücke zu Tage. Sie ist nicht im Kern marode, muss aber saniert werden. Die Kosten sollen 250.000 Euro betragen – ein Problem für den angespannten Stadthaushalt.

Die Wekelner Brücke mit ihrem markanten gelben Pylon muss saniert werden.

Foto: Finger, Stefan (fing)

(djm) Der Zustand und die notwendigen Reparaturen an der Fußgängerbrücke Wekeln beschäftigten am Mittwochabend den Willicher Planungsausschuss. Die Verwaltung hatte einen Fragenkatalog der FDP umfassend beantwortet. Der Kern: Erste Schäden am Bauwerk wurden schon 2013 bei Prüfungen festgestellt. Das prüfende Ingenieurbüro hatte den Zustand der Brücke mit der Note „2,9“ bewertet. In der Folge hatte es Bemühungen gegeben, Firmen mit der Reparatur zu beauftragen. Auf die Ausschreibungen der Verwaltung ist damals jedoch nur ein Angebot eingegangen, das aber „erheblich von der Kostenschätzung abwich und somit aus Sicht aller Beteiligten gänzlich zu hoch war“, so die Verwaltung.

Eine Prüfung im Jahr 2019 hat keine Verschlechterung des Brückenzustandes ergeben und im August 2022 konnte eine Reparaturfirma gefunden werden. Diese hat aber zwischenzeitlich eine „Bedenkenanzeige“ bezüglich der Schrägseilsanierung eingereicht. Daraufhin wurde das Sanierungskonzept überarbeitet, bisher hat die Firma kein neues Angebot vorgelegt. Nach derzeitigem Stand belaufen sich die Kosten für die Sanierung auf 250 000 Euro – und darin sieht Geschäftsbereichsleiter Andreas Hans ein Problem: Willich stehe „bei Firmen im hinteren Ranking“, weil das Auftragsvolumen eher klein sei. Er zeigte auf, dass sich im Laufe der Jahrzehnte die Technik im Brückenbau verändert habe. Buchhaltungstechnisch ist die Brücke im Haushalt für einen Abschreibungszeitraum von 70 Jahren seit der Eröffnung im Jahr 2002 eingetragen. Damit wäre sie noch rund 50 Jahre zu unterhalten. Karl-Heinz Koch (FDP) dankte für die ausführliche Information und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die „notwendige Brücke“ in gutem Zustand bleibe.

Die Brücke führt
über eine Landstraße

Die Wekelner Brücke ist nicht im Kern marode, so Andreas Hans (Geschäftsbereich Landschaft & Straßen) auf Nachfrage unserer Redaktion. Schäden sind aber deutlich erkennbar: Kammersteine an den Flügelmauern sind herausgebrochen, Metallteile angerostet und es gibt Oberflächen-Abplatzungen des Betons. Zudem ist der Belag des Geh- und Radweges abgesackt. „Diese Dinge sollten mittelfristig angegangen werden“, so Hans. Problematisch – und ein Kostenfaktor – ist die Tatsache, dass die Brücke über eine Landstraße führt – die stark befahrene Korschenbroicher Straße. Sie kann nicht komplett gesperrt werden, sondern die Stadt würde über halbseitige Straßensperrungen mit dem Landesbetrieb sprechen müssen. Die Radfahrer- und Fußgängerbrücke verbindet den in den 1990er Jahren entstandenen Stadtteil Wekeln mit dem Willicher Ortskern. Der markante, 33 Meter hohe Pylon gehört zu den Wahrzeichen der Stadt. Sie ist 172 Meter lang.

(djm)