Verwaltungsstruktur in Willich Grüne fordern stärkeren Mittelbau statt mehr Beigeordnete
Willich · Wenn im kommenden Jahr die Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger ausscheidet, stellt sich die Frage der Nachfolge. Derzeit deutet vieles auf zwei Beigeordnete hin. Die Grünen fordern stattdessen mehr mittleres Management.
(svs) Wenn die Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger im kommenden Jahr in den Ruhestand geht, dann stellt sich die Frage der Nachfolge und wie ihre Aufgaben in den Bereichen Familie, Jugend, Bildung, Sport, Soziales, Ordnung und Zivilschutz aufgeteilt werden. Aktuell wird überlegt, eine weitere Beigeordnetenstelle zu schaffen. Für die Grünen ein falsches Signal.
„Aus Sicht unserer Fraktion wäre der wesentliche Schlüssel zur Reduzierung der Bearbeitungszeiten der einzelnen Prozesse und zur Steigerung der Effizienz die Stärkung der Arbeitsebene, also des Mittelbaus der Stadtverwaltung. Dort sollten die anstehenden Aufgaben dezentral und umsetzungsreif ausgearbeitet werden. Allgemeine und zentrale Verwaltungsaufgaben sollten zur Entlastung in Zentralabteilungen, die dem Bürgermeister direkt zugeordnet werden könnten, umgelagert werden“, schreibt die Partei in einem Statement.
Neben der erhöhten Effizienz habe das vor allem zwei Folgen: Es verringere die Kosten, da eine gut bezahlte Stelle nicht geschaffen werde, um „einen sechsstelligen Betrag“ und würde ein wichtiges Zeichen an die Mitarbeiter bedeuten, da sich Aufstiegschancen erhöhen würden. Auch die Stadt Meerbusch, die ähnlich strukturiert sei, wie das in Willich der Fall ist, komme mit nur zwei Beigeordneten aus, betonen die Grünen. „Willich braucht aus Kostengründen, wegen falscher Signalwirkung in die Belegschaft und zur Erhöhung der Motivation für den internen Führungsnachwuchs keinen Wasserkopf an der Verwaltungsspitze. Die vorhandenen Probleme würden damit nicht behoben. Stattdessen könnte man beispielsweise analog zu den Betriebsleitungen im Kita- und OGS-Bereich Teamleitungen, stellvertretende Geschäftsbereichsleitungen, Koordinatorenstellen oder auch Stabsstellen – zum Beispiel für Flüchtlingsfragen oder andere dauerhaft brisante Zukunftsfragen – mit Laufbahnbeschäftigten besetzen, die vorwiegend aus dem vorhandenen Mitarbeiterstamm kommen sollten. Das würde auch unsere Arbeitgebermarke stärken, denn in der Stadt Willich muss man besser aufsteigen können“, erläutert Christian Winterbach, Fraktionsvorsitzender der Partei.
So würden, sagen die Grünen, mehr Gelder für Projekte wie die Betreuung in Kitas frei. Allerdings fehlt eine Aussage dazu, wie mehr Gehälter in mittleren Hierarchieebenen in dieses Bild passen könnten.