Willich Diskussion um Fehlalarme im ehemaligen Hospital
CDU hat den Bürgermeister angeschrieben. Die Bezirksregierung setzt auf Aufklärung.
Willich. Zwölf Fehlalarme hat es laut Feuerwehr in diesem Jahr in der Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Katharinen-Hospital gegeben. Darauf hatte vor einigen Tagen Willichs Wehrleiter Thomas Metzer im Gespräch mit der WZ aufmerksam gemacht und von der hohen Belastung der ehrenamtlichen Löschkräfte gesporchen. Die CDU-Fraktion im Stadtrat fordert jetzt die Bezirksregierung Düsseldorf auf, dagegen etwas zu unternehmen.
Der Fraktionsvorsitzende Johannes Bäumges hat Bürgermeister Josef Heyes gebeten, bei der Bezirksregierung auf den genannten Missstand hinzuweisen. Diese betreibt die „Zentrale Unterbringungs-Einrichtung“ (ZUE) im Auftrag der NRW-Landesregierung. „Die Bezirksregierung muss sich darum kümmern, dass die Fehlalarme aufhören. Die Willicher Feuerwehrleute leisten viele Stunden Arbeit — und das ehrenamtlich. Es kann nicht sein, dass ein immer größerer Teil davon unnütz ist“, sagt Johannes Bäumges.
In seinem Brief bittet er darum, dass Maßnahmen ergriffen werden, um „eine Wiederholung der Fehlalarme in Zukunft zu verhindern“. Wie genau solche Maßnahmen aussehehen könnten, lässt er offen.
Laut Feuerwehrchef Thomas Metzer werden die Fehlalarme zu etwa 80 Prozent durch Handdruckmelder ausgelöst: Jemand löst also mutwillig den Alarm aus. In einem Fall gab es einen technischen Defekt, in anderen Fällen war in der Nähe eines Brandmelders geraucht worden.
Fehlalarme gibt es auch in anderen Gebäuden, zum Beispiel bei defekten automatische Brandmeldeanlagen in Gewerbehallen in Münchheide. In einem solchen Fall rücken allerdings nicht gleich die Löschzüge Willich und Schiefbahn mit insgesamt 40 bis 50 ehrenamtlichen Kräften und zwei Drehleitern sowie der Rettungsdienst aus. Beim ehemaligen Hospital aber mit theoretisch bis zu 450 Flüchtlingen, die dort wohnen, legt dies die „Alarm- und Ausrückordnung“ zwingend fest.
Nach Auskunft der Bezirksregierung sei der in Willich tätige Sicherheitsdienst dazu angehalten worden, dass jeweils ein Zweierteam auf den Etagen Rundgänge durchführt, um das vorsätzliche Auslösen der Handdruckmelder zu vermeiden. „Dadurch konnte die Zahl der Fehlalarme seit August erheblich reduziert werden.“
In erster Linie setze man auf Aufklärung und Prävention. Neuen Bewohnern werde erklärt, dass ein Missbrauch strafbar ist: „In jedem Fall wird die Polizei verständigt und es wird eine Anzeige erstattet.“
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