Ein Krematorium für Tiere
Im Gewerbegebiet Münchheide entsteht die Anlage Infinitas. Betreiber ist ein Ehepaar aus Krefeld.
Willich. Jeder, der mal ein Haustier hatte, kennt das Thema: Irgendwann kommt der Tag, an dem man von Hund Lassie, Katze Mimi oder Kaninchen Klopfer Abschied nehmen muss. Gerade bei kleinen Tieren mögen viele Menschen den toten Liebling nicht dem Tierarzt oder gar der Verwertung überlassen oder ihn verbotener Weise einfach verbuddeln. Ab März kommenden Jahres gibt es die Möglichkeit, den Leichnam verbrennen zu lassen. Im Willicher Gewerbegebiet Münchheide entsteht ein Tierkrematorium — das einzig in einem Umkreis von über 100 Kilometern, das niederländische Roermond vielleicht einmal ausgenommen. Es trägt den beziehungsreichen Namen Infinitas (lat. Unendlichkeit).
Inhaber ist der Krefelder Volker Klee (47), der sich gemeinsam mit seiner Frau Jutta für den Standort Willich entschieden hat, nachdem es offenbar in der Seidenstadt Probleme gab. Die Willicher Verwaltung habe das Projekt sehr stark unterstützt, heißt es.
Die Idee kam den Klees wohl vor einigen Jahren, als sie mit dem Betreiber eines Tierfriedhofes in Oberhausen sprachen. Und dann wurde einer der eigenen Hunde krank und das Ehepaar stellte fest, dass es auf den endgültigen Abschied nicht vorbereitet war. Es dauerte nicht lange und das Paar war Feuer und Flamme für das Thema.
Es folgten Ideen, Business-Plan, Verhandlungen mit den Banken, Anträge bei den Behörden. Im Sommer kam die Genehmigung, nächste Woche Mittwoch wird der erste Spatenstich erfolgen.
Wie wird das Gelände aussehen: Im Mittelpunkt steht eine knapp 250 Quadratmeter große Halle, in der es einen Abschiedsbereich geben wird. Hier können Tierhalter ihre Weggefährten noch einmal sehen und — wenn sie wollen — auch bis zur Brennkammer begleiten. Die künftigen Betreiber versichern, dass die Tierfreunde garantiert die Asche ihres Lieblings bekommen. Das werde auch durch eine Urkunde bezeugt. Die Asche kann dann vergraben oder in einer Schmuck-Urne aufbewahrt werden.
Es gibt außerdem die Möglichkeit zur so genannten Sammelkremation. Dabei werden mehrere Tiere gemeinsam verbrannt, die Asche wird in einem Gedenkgarten verstreut. Infinitas nimmt Tiere von Privatleuten bis zu einem Gewicht von 90 Kilogramm.