Willich Ein neues Dorf für Flüchtlinge soll in Schiefbahn entstehen
Willich. Der Stadtrat hat Grünes Licht für die Planung eines zweiten Flüchtlingsdorfs in der Stadt Willich gegeben. Es könnte auf einem 10 500 Quadratmeter großen Grundstück am Bolzplatzweg in Schiefbahn entstehen.
Insgesamt 352 Personen — Familien und Singles — könnten hier nach Fertigstellung in Wohncontainern untergebracht werden.
Der Erste Beigeordnete Willy Kerbusch betonte bei der Diskussion: „Wir brauchen eine Grundsatzentscheidung des Rates hier und heute.“ Denn niemand weiß im Augenblick, wie sich die Flüchtlingszahlen weiter entwickeln. Und die Notunterkunft in der Sporthalle am Niersweg soll im Sommer aufgegeben werden.
Derzeit leben 513 kommunal zugewiesene Asylbewerber in der Stadt. Hinzu kommen die 450 Flüchtlinge im ehemaligen Katharinen-Hospital. Dem gegenüber stehen aktuelle 525 Unterbringungsplätze — einschließlich der Niershalle. Weitere 280 Plätze werden in Kürze im Flüchtlingsdorf an der Moltkestraße zur Verfügung stehen. Bis Ende des Jahres rechnet die Verwaltung mit 925 Plätzen für Flüchtlinge.
Gleichzeitig kalkuliert sie im schlimmsten Fall mit 400 Plätzen, die fehlen könnten. Dabei weiß sie derzeit auch noch nicht, ob die Notunterkunft im ehemaligen Hospital von der Bezirksregierung aufgegeben wird. Falls ja, werden der Stadt weitere 450 Flüchtlinge zugewiesen. Die Verwaltung drängt daher auf den Bau des neuen „Dorfes“ in Schiefbahn. „Dafür benötigen wir rund vier Monate“, so Kerbusch.
Im Moment sei „Dampf im Kessel“, den man aber wieder ablassen könne, falls die Flüchtlingszahlen kleiner ausfallen als erwartet. Konkret hat der Rat deshalb einstimmig beschlossen, dass in vier Wochen — vor einer endgültigen Vergabe der Arbeiten für ein Flüchtlingsdorf — nochmals eine Beratung der Fraktionsvorsitzenden mit den dann aktuellen Zahlen erfolgen soll.