Stadtgeflüster Baustellen, Liedermacher, Poller
Einen Liedermacher aus den Niederlanden erlebte der Stadtflüsterer am vergangenen Freitag in St. Tönis.
Willich/Tönisvorst. Der Anrather Architekt Daniel Jungermann erwartet, dass das neue Wohn- und Geschäftshaus, das er zurzeit an der Viersener Straße in Anrath in zweieinhalbgeschossiger Bauweise errichtet, Mitte des Jahres bezugsfertig sein wird. „Das Erdgeschoss wird gewerblich genutzt. Darüber entstehen drei Wohnungen, die zwischen 50 und 75 Quadratmeter groß sind“, so Jungermann. Das Haus werde von außen verklinkert und verputzt. Früher war an diesem Standort die Bäckerei von Alexander Oerschkes beheimatet. Eine Bäckerei wird aber nicht wieder in das Eckhaus einziehen. Daniel Jungermann kündigt für die Räume eine Nutzung in „freiberuflicher Tätigkeit“ an.
Schon in die fünfte Runde gingen die Wohnzimmerkonzerte von Familie Beckers an der Krefelder Straße in St. Tönis. Diesmal zu Gast: der niederländische Singer/Songwriter Eric Devries. Wie sind Ruth und Guido Beckers denn nun schon wieder an den gekommen? „Ich habe ihn im September als Opener von Julian Dawson erleben können“, erzählt der Hausherr. „Er hat nicht nur mich mit den ersten Tönen gefesselt. Es war eine hinreißende halbe Stunde, die ich erleben konnte.“ Das wurde am vergangenen Freitag getoppt: Devries spielte deutlich länger. Na klar, er war ja auch Top-Act im Beckers’schen Wohnzimmer. Der Niederländer überzeugte. Nicht nur, weil er „America“ von Simon & Garfunkel spielte, oder — sehr zur Begeisterung der anwesenden Springsteen-Fans — „Racing in the Street“. So ganz nebenbei entpuppte sich der Mann auch noch als Meister des Finger-Pickings. Ziemlich filigran, was er seiner Klampfe da entlockte. Und mit der einen Zugabe war’s nicht getan. Die Geschichten, von denen er Stein und Bein schwor, dass sie 1.: entweder wahr sind oder 2.: von der Liebe erzählen, provozierten jede Menge Lacher. Und so ganz neben der Musik stellte sich dann auch raus: Er ist ein richtig netter Kerl.
Wir bleiben bei „Netten Leuten“. So nennt sich eine Gruppe von der Willicher Begegnungsstätte Schiefbahn. Und die trifft sich heute mit Leuten der Senioren Union, um in Kempen an einer Stadtführung teilzunehmen. Die beginnt um 14 Uhr auf dem Burgplatz in Kempen. Durchgeführt wird die Begehung durch den ehemaligen Willicher Stadtbaurat Klaus Wollersheim, der in Kempen wohnt. Wer mitmachen möchte, kann sich wenden an Werner Hanewinkel (Tel. 02154/5519) oder Margrit Bothe (Tel. 02154/7204).
Bei den Heimat- und Geschichtsfreunden in Schiefbahn ist am Mittwoch, 2. März, um 16 Uhr in Kamps Pitter der erste Mundartnachmittag in diesem Jahr. Das Team der Heimat und Geschichtsfreunde ist bestens vorbereitet, um themengerecht vorzutragen und/oder gemeinsam mit den Besuchern Texte und Lieder in platt zu besprechen und gemeinsam zu singen: „Lott oss op platt sänge!“
Vom „Sänge“ zum Sägen: Nach dem Scheitern des Bürgerentscheids zum Erhalt der Kugelahorne auf dem Willicher Markt hörten manche schon die Kettensägen knattern. Was möglicherweise am Handy eines der beteiligten Akteure unter den Nein-Sagern lag. Soll es da doch jemanden gegeben haben, der sich von der Firma Stihl das Geräusch einer Motorsäge als Klingelton hochgeladen hatte. Sicher nicht die nette Art, den Freunden der Bäume eine Freude zu bereiten.
Wo sind eigentlich die schlechtesten Straßen im Willicher Stadtgebiet? Wo befinden sich die größten Schlaglöcher? Dazu hat sicher jeder Bürger, je nach Stadtteil, eine ganz eigene Meinung. Hier aber mal ein Vorschlag des Flüsterers: Die Virmondstraße in Neersen hätte einen Preis für die schönsten und tiefsten Schlaglöcher verdient — vor allem wenn man sie sich weiter raus in Richtung Mutschenweg anschaut. Wer andere Vorschläge hat, möge sie schicken an:
redaktion.willich@wz.de
Die Dinger sehen schon ein bisschen nach Plastik aus. Wir sprechen gerade über die neuen Poller an der katholischen Kirche in St. Tönis. Was viel wichtiger ist als das Aussehen: Die neuen Poller sind flexibel. Wenn sie gerammt oder umgefahren werden, richten sie sich nach einer Weile wieder auf. Zwar entstehen an einem Fahrzeug Schäden, wenn sie gerammt werden, aber die halten sich möglicherweise in Grenzen. Wenn die alten Poller von einem Auto oder einem Laster getroffen wurden, wurden oft auch Pflastersteine aus dem Boden gerissen. Was den Schaden noch vergrößerte.
Das Ding nervt: Anwohner der Willicher Straße in St. Tönis ärgern sich seit Monaten über einen Pkw-Anhänger, der dort am Straßenrand geparkt ist. Das darf er nur für eine befristete Zeit. „Die ist aber längst vorbei“, sagt ein Nachbar zum Stadtflüsterer. Neben der Tatsache, dass die Sicht versperrt ist, ärgert er sich, dass so auch ein Parkplatz blockiert wird.