Ein Preis für Tanz und Theater
Der Bergische Theaterpreis ging erstmalig an Andrea Crusius und ihre Schauspielgruppe. Die Jury war begeistert.
St. Tönis. Der Würfel ist durchsichtig, in ihm ist dreidimensional eine Figur zu erkennen ist. Das gute Stück bedeutet Anna, Jana, Ina, Pia, Malik, Lulu, Emil, Lilith, Paul und Katharina eine ganze Menge. Das Kunstobjekt stellt nämlich den Bergischen Theaterpreis dar. Unter der Regie von Andrea Crusius gewann die zehnköpfige junge Theatergruppe mit ihrem Stück „Geschwisterherzen“ den ersten Platz im Bergischen Theaterpreiswettbewerb.
Im Solinger Stadttheater nahm die St. Töniser Theatergruppe den Preis samt Urkunde jetzt bei einer Gala entgegen. In der Laudatio sprach Jurymitglied Hans Werner Gabriel von einem Stück, das „uns alle voll begeisterte. Komödiantisch inszeniert, authentisch, mit viel Herzblut gespielt und großartig getanzt. Eine hervorragende Inszenierung — humorvoll, poetisch und mit großer Leichtigkeit. Eine für diese Altersgruppe hohe Vielzahl von außergewöhnlichen Darstellungsformen hat uns bezaubert. Die Jury war sich einig.“
Im Stück selbst, an dem die sechs- bis zehnjährigen Darsteller seit dem vergangenen September arbeiteten, geht es um das große Thema Geschwister. Wer keine hat, wünscht sich welche. Wer welche hat, würde sie ab und zu gerne mal in die Wüste schicken. Aus diesem unendlichen Stoff für Geschichten hatte Crusius von „Theater, Kunst und Tanz am Wasserturm in Tönisvorst“ mit den zehn Kindern „Geschwisterherzen“ entwickelt und einstudiert. Ein Stück, das mit viel Musik und Tanz die unterschiedlichsten Theatermittel in sich vereint und davon erzählt, wie das so ist, mit kleinen, großen oder gar keinen Geschwistern. Im vergangenen Jahr gab es für Crusius und eine jugendliche Theatergruppe bereits den dritten Preis beim Bergischen Theaterwettbewerb.
Andrea Crusius sucht dringend neue Räumlichkeiten für ihre Theater-, Kunst- und Tanzangebote. Die ehemalige Location am Wasserturm hat sie nach Meinungsverschiedenheiten mit dem Eigentümer verlassen. Es ging dabei um angeblich fehlende Brandschutzmaßnahmen. „Es ist einfach zu gefährlich dort.“ Davon ist Crusius felsenfest überzeugt — aber das Bauordnungsamt der Stadt Tönisvorst reagiere nicht.
Momentan bietet sie ihre Angebote an verschiedenen Orten an, nämlich verteilt auf das Marienheim und in Räumen an der Friedrichstraße 35.