Einbruch in der Tankstelle: 16.000 Zigaretten als Beute

Tankstellen werden immer wieder zum Ziel von Einbrechern. Oft hilft den Tätern nur rohe Gewalt.

Foto: Reimann/ privat

Tönisvorst. Der Schreck sei groß gewesen, erzählt Gudrun Friedl im Gespräch mit unserer Redaktion. Um 4 Uhr morgens in der Nacht zu Montag wurden sie und ihr Ehemann Günther aus dem Bett geklingelt. Ihr erster Gedanke? „Entweder ist der Mutter was passiert oder es wurde eingebrochen“, sagt die Inhaberin der Tankstelle an der Krefelder Straße.

Am Telefon war die Firma, die die Alarmanlage an der Tankstelle Krefelder Straße betreut. Es habe einen Einbruch gegeben, die Polizei sei verständigt worden und auf dem Weg. Ein Nachbar von gegenüber war von dem Lärm wach geworden und hatte die Polizei verständigt. Als diese eintraf, war das Einbrecher-Duo bereits durch den Garten eines Nachbarn Richtung Mühlenstraße geflohen.

Um 4.30 Uhr trifft das Ehepaar Friedl an der Tankstelle ein. Ein großes Chaos offenbart sich beiden: eine ausgehobene Sicherheitsscheibe, umgeworfene Regale und diverse Artikel überall auf dem Boden verteilt. „Die Einbrecher haben versucht, mit einem Gullydeckel das Glas zu zerstören“, erzählt Gudrun Friedl. Dabei handelte es sich um die beste Sicherheitsscheibe, die derzeit auf dem Markt ist.

Danach, das belegen die Aufnahmen der Videokamera, räumt eine vermummte Gestalt die Regale mit den Zigaretten leer. „Geld haben sie nicht gefunden und die Kassen funktionieren“, sagt die Inhaberin. „Wir hatten Glück im Unglück.“

Die Tankstelle hat längst wieder geöffnet — einzig Zigaretten konnte das Ehepaar am Einbruchtag nicht anbieten. Nach aktueller Zählung haben die Einbrecher Zigaretten im Wert von 4000 Euro eingesackt. Das entspricht in etwa 800 Packungen mit 16 000 Zigaretten.

„Es hätte schlimmer kommen können“, sagt Friedl. Den letzten Einbruch hat es vor zehn Jahren gegeben und von Bekannten hat sie schon Schlimmes gehört. „Vor zwei Jahren haben Einbrecher in der Tankstelle einer Freundin alle Schnapsflaschen zerstört. Der Gestank hielt sich wochenlang.“

Eine Sache stört Gudrun Friedl: Am 1. Mai feierte der Betrieb das 33-jährige Bestehen in Tönisvorst. Da habe man sich schon ein anderes Geschenk vorgestellt, sagt sie — und lacht trotzdem.