Willich Einsatz für die „grüne Lunge“
Bürgerinitiative „Villa Langels“ fürchtet weitere Versiegelungen.
Willich. Die Bürgerinitiative zum Erhalt von Park und Villa Langels setzt ihren Widerstand gegen das Bauprojekt fort. Sie regt in diesem Zusammenhang eine Grundsatzdiskussion über Klimaschutz, Verdichtung und Nachhaltigkeit in Willich an.
Aus Sicht der Initiative berühre die geplante Bebauung des Parks als „grüner Lunge“ in Alt-Willich ein Grundsatzproblem nachhaltiger Stadtentwicklung. Diese müsse auf den Klimawandel reagieren. Die Bürgerinitiative beruft sich dabei auf die Energieagentur NRW, die ein Online-Handbuch zum kommunalen Klimaschutz verfasst hat.
„Grünflächen haben eine wachsende Bedeutung für ein gesundes Stadtklima“, heißt es in einer Presseerklärung der Initiative, die unter anderem von Reinhard Krämer und Peter Niggemeier unterschrieben wurde. Die Funktion solcher Flächen als „Klima-Oasen“ seien wissenschaftlich nachgewiesen.
Die Initiative befürchte, „dass die geplante Versiegelung des Parks der Villa Langels erst der Anfang sein könnte“. Die Stadt plane offenbar im Sinne einer Verdichtung weitere städtische Grünflächen für die Bebauung freizugeben. Das schaffe zwar neuen Wohnraum, doch die Lebensqualität der Bewohner sinke und das Klein-Klima werde schlechter. Das könne nicht im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung sein. Zumal Willich eine von 15 Modell-Kommunen in NRW als „Global Nachhaltige Kommune“ ist.
Die Bürgerinitiative hat vor diesem Hintergrund beantragt, in der heutigen Sitzung der Steuerungsgruppe dieses Projektes zu prüfen, ob der Erhalt von innerstädtischen Grünflächen ein vorrangiges Thema der Stadt werden sollte. Diesen Antrag hat die Stadtverwaltung aber zurückgewiesen: Die Steuerungsgruppe habe die Aufgabe, bis Ende 2017 strategische Ziele für Willich bis 2030 zu entwickeln. Ende des nächsten Jahres sollen diese dem Rat zur Entscheidung vorgelegt werden. „Ihr konkretes Anliegen kann in diesem Gremium nicht behandelt werden“, heißt es in einer E-Mail an die Initiative. Der Antrag könne aber als Anregung in das B-Plan-Verfahren aufgenommen werden.
Im Rahmen dieses Verfahren gibt es am Donnerstag einen öffentlichen Erörterungstermin: In der Schule im Mühlenfeld werden ab 19 Uhr die Pläne zur Villa Langels vorgestellt. Die Bürgerinitiative hat bereits einen Fachanwalt mit der Formulierung ihrer schriftlichen Einwendungen und Bedenken beauftragt.