Tönisvorst Pfarrer sammelt für action medeor

Vorst. · (Red) Er habe nur die Idee gehabt, sagt der emeritierte Pfarrer Hans Ludger, gespendet hätten die Menschen, denen er davon erzählt habe. „Ich habe da gar nicht viel für getan“, meint der 82-Jährige bescheiden und lächelt verschmitzt.

Hans Ludger ist auch mit 82 Jahren für die gute Sache aktiv.

Foto: Action Medeor

Tatsächlich beträgt die Spendensumme, die in sechs Jahren durch die unermüdliche Werbung des emeritierten Pfarrers auf das Konto des Vorster Medikamenten-Hilfswerks action medeor überwiesen wurde, rund 50 000 Euro. Zusätzlich ist die Vorster Organisation, die sich seit fast 60 Jahren für eine nachhaltige und bessere Gesundheitsversorgung der Menschen in ärmeren Regionen einsetzt, in einem Testament bedacht worden, dessen Verfasser durch Hans Ludger auf action medeor aufmerksam geworden ist.

Bei Goldenem Priesterjubiläum erstmals zu Spenden aufgerufen

Action medeor ist ein gemeinnütziger Verein, der Gesundheitsstationen in 100 Ländern in Afrika, Lateinamerika und Asien mit medizinischer Hilfe versorgt und im Not- und Katastrophenfall in der Lage ist, Arzneimittel, medizinisches Material und Instrumente in wenigen Stunden in das Katastrophengebiet zu schicken.

„Mich überzeugen das Konzept und die Arbeit“, sagt Hans Ludger, „action medeor hat Hand und Fuß und hilft da, wo Hilfe wirklich gebraucht wird.“ Bei seinem goldenen Priesterjubiläum 2014 hatte der emeritierte Pfarrer erstmals um Spenden für das Medikamenten-Hilfswerk gebeten. Aber Hans Ludger wirbt nicht nur, er ist auch selbst aktiv. Mit seiner Mundharmonika stellt er sich schon mal in die Fußgängerzone und sammelt Geld, das er wiederum spendet. Außerdem verteilt der passionierte Hobbyfotograf selbstgestaltete Bildkarten und Fotobücher, die er mit Gedanken und Gebeten bereichert. „Ich schenke die Bücher den Menschen und sage: ‚Das können Sie sowieso nicht bezahlen. Spenden Sie lieber etwas“, erzählt der 82-Jährige, der einen kurzen Text über die Arbeit von action medeor und die Nummer des Spendenkontos auf die Rückseite seiner Fotobücher gleich mitverschenkt.

„Es beeindruckt uns immer wieder, mit welchem Engagement sich Menschen wie Pfarrer Ludger für unsere Sache einsetzen“, sagt Angela Zeithammer, Leiterin Marketing und Kommunikation bei action medeor. Damit unterstützten sie das Ziel, an dem sich seit der Vereinsgründung 1964 nichts geändert habe: „Eine medizinische Versorgung muss für alle Menschen möglich sein, unabhängig von ihrer Herkunft und ihren finanziellen Mitteln. Kein Mensch soll an einer behandelbaren Krankheit sterben ­müssen.“

(RP)