Spendenplattform Gut für Wuppertal Troxler Schule in Barmen sammelt Spenden für Zauberharfen

Wuppertal-Barmen · Dass Singen derzeit verboten ist, ist für die Schule ein großer Verlust, denn Lieder können das Lernen unterstützen. Da suchten die Lehrer eine Alternative - und fanden sie in der Zauberharfe.

Der Schüler Ibrahim spielt auf der 25-saitigen Harfe.

Foto: Wolfang Groß

Singen ist derzeit verboten, weil der Aerosolausstoß dabei besonders hoch ist. Für die gesamte Jugendbildung ist das ein herber Verlust. Kinder sind mit Liedern gut zu erreichen, Melodien können auch das Lernen unterstützen. „An unserer Schule ist Musik ein wichtiges Element. Das gemeinsame Singen ist ein tragender Baustein unserer Pädagogik“, sagt Wolfgang Groß, Lehrer an der Wuppertaler Troxler Schule in Barmen, die Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf unterrichtet. „Gerade unsere Schüler profitieren besonders von der starken harmonisierenden Kraft der Musik“, betont der Lehrer.

Also suchten die Pädagogen alternative Musikformen. „Eine glückliche Entdeckung war für uns die Zauberharfe“, erzählt Wolfgang Groß. Dieses mit Saiten bespannte dicke Brett wird auf einen Tisch oder Ständer gelegt und kann sofort genutzt werden. Das Notenblatt wird unter die Saiten gelegt und zeigt grafisch auf einem Notenweg, welche Saite in welcher Reihenfolge gezupft werden muss. Dadurch können auch Menschen ohne Vorkenntnisse schnell schöne Melodien spielen.

„Die 25-saitige Harfe ist natürlich ein vollwertiges Instrument und hat mit Tasche, Notenzubehör und Stimmgerät seinen angemessenen Preis. Über unseren Schulhaushalt ist die Anschaffung mehrerer Harfen nicht leistbar“, erklärt Wolfgang Groß jedoch ein Problem.

Deshalb sammelt die Troxler Schule auf „Gut für Wuppertal“ Spenden für diese Instrumente. Bereits nach wenigen Tagen waren drei Zauberharfen finanziert. Jetzt hofft die Schule auf weitere Spenden, damit mehrere Kinder gleichzeitig spielen können.

Kinder können das Prinzip der Zauberharfe schnell umsetzen

„In der 6. Klasse ist eine erste Zauberharfe seit einigen Tagen ganz erfolgreich im Einsatz. Wir haben mit ,Macht hoch die Tür‘ zu üben begonnen. Wir staunen, wie schnell einige der Kinder das Prinzip der Zauberharfe bereits umsetzen können“, freut sich Wolfgang Groß. „Das Spiel auf ihr setzt weder eine ausgeprägte Feinmotorik voraus, noch braucht es anfängliche Notenkenntnisse. Die Kinder erleben unmittelbar: Ich selbst kann Musik machen und benötige dafür keine Hilfestellung.“

So bekommen sie große Lust am Musizieren und werden zum Üben motiviert. Gleichzeitig fördert das gemeinsame Musizieren das Hören auf den anderen, die Auge-Hand-Koordination und die Konzentrationsfähigkeit. Und der Erfolg, wenn das erste (Weihnachts-)Lied erklingt, stärkt das Vertrauen der Kinder und Jugendlichen in die eigenen Fähigkeiten. Deshalb möchte die Schule nun noch mehr Zauberharfen im Unterricht einsetzen.