Emmaus-Gemeinde: Ideen in Dresden gesammelt

Die Mitglieder des Projektchores der Emmaus-Gemeinde sind von der Herzlichkeit der Sachsen begeistert.

Willich/Dresden. „Für den Kirchentag in Dresden habe ich kein besonderes Programm geplant. Das war in München und Bremen noch anders.“ Regina Niederstebruch erinnert sich noch ganz genau. Sie ist Mitglied des Projektchores der Emmaus-Kantorei Willich. Dessen Auftritte in Dresden standen freilich vorher fest: Singen vor dem Schloss, Mitgestaltung eines Feierabendmahles und Beteiligung an einem Stadtteilfest.

Seit Jahren nimmt die Emmaus-Kirchengemeinde mit einem Projektchor unter der Leitung von Kantor Klaus-Peter Pfeifer an den Kirchentagen teil. „Zufällig kam ich diesmal als Gast zu einem Konzert von Karl Jenkins“, erzählt Niederstebruch.

„Viele andere aus meinem Chor waren auch da.“ Grund des Interesses: Bei der Chorfahrt im Herbst werden die Willicher ein Stück aus der in Dresden aufgeführten Messe „The Armed Man“ singen. Die hat Jenkins im Jahr 2000 in Auseinandersetzung mit dem Kosovo-Krieg komponiert.

Kantor Pfeifer hatte sich ebenfalls dieses Konzert ausgesucht. „Dass so viele aus meinem Chor dort waren, hat mich bestärkt: Das ist etwas für unseren Chor.“

Pfeifer war überrascht, wie sehr sich das Bild von Dresden durch den Kirchentag verändert hat: „Ich musste mich erst einmal zurechtfinden — dabei hatten wir 2004 in der Kreuzkirche gesungen.“

Neue Werke und Ideen für seine Chöre zu finden, war etwas, das Pfeifer sich für den Kirchentag vorgenommen hatte. Mit Erfolg. Auch die Erwartungen von Regina Löwenstein-Hausmann haben sich erfüllt: Sie wollte neue Impulse für die Arbeit in der Gemeinde finden, besonders für die Mittendrin-Gottesdienste. „Mir hat gefallen, wie offen und herzlich die Dresdner sind“, resümiert die Anratherin.

Das kann ihr Mann, Günter Hausmann, nur bestätigen. „Ich habe mich von der Fröhlichkeit anstecken lassen.“ Besonders an den Abend in der Gemeinde Pesterwitz wird er sich noch lange erinnern. Nach dem gemeinsamen Feierabendmahl ließen Einheimische und Gäste bei einem Lagerfeuer den Abend bis in den Morgen hinein ausklingen. Hausmann war zum ersten Mal auf einem Kirchentag. Er will 2013 in Hamburg wieder dabei sein — mit dem Projektchor.