Erlebnisreich und bunt
Der neue Bildband über Willich ist soeben erschienen. Er zeigt viele kleine Schätzchen aus den Stadtteilen.
Willich. Wie erlebnisreich Willich mit seinen vier Stadtteilen sein kann, das zeigt der neueste Bildband, den Günter Meyer (58), Chef der Willicher Buchhandlung, gerade herausgegeben hat.
Zwischen der Titelseite mit dem Neersener Schloss und der Wekelner Rad- und Fußgängerbrücke auf dem letzten Blatt haben Fotograf Mathias Kehren und Texter Udo Holzenthal an vieles erinnert, was die Heimat und das Leben in dieser Stadt ausmachen.
Beim ersten Durchblättern fallen unter anderem die "Sekesmännekes", die vielen kleineren Wahrzeichen, wie die Quirinuskapelle in Clörath, der Flöthhof oder die schon etwas in die Jahre gekommenen Bilder vom "Siechenkreuz" oder des Schiefbahner Gänsejungen auf. Eine Schule wie aus dem Bilderbuch: so der gelungene Schnappschuss von Mathias Kehren von der damaligen Anrather Knabenschule.
Günter Meyer hatte bereits vor etwa 16 Jahren den ersten Bildband mit Bilddokumenten aus allen Stadtteilen veröffentlicht. "Viele meiner Kunden wünschten eine Fortsetzung."
Was dem Buchhändler aufgefallen ist: "Früher war Willich an vielen Stellen ziemlich trostlos, heutzutage ist viel mehr Farbe und Bewegung dazu gekommen."
Im neuesten Bilder-Buch werden die Veränderungen sichtbar, die es im Laufe von 16 Jahren gegeben hat. Der Fotograf hat unter anderem in Münchheide, im Stahlwerk Becker, auf Rasen-Plantagen oder in Möhren-Betrieben auf den Auslöser gedrückt.
Er hat aber auch aus verschiedenenen Blickwinkeln in die "gute Stube" des Schiefbahner Heimatmuseums oder in die neue renovierte Pfarrkirche St. Katharina geschaut. "Was hat denn die Südsee in dem Buch zu suchen?", fragten Kunden beim Durchblättern. Und entdeckten beim genaueren Hinsehen, wie reizvoll es draußen im Freizeitbad "De Bütt" sein kann.
Stadtarchivar Udo Holzenthal hat getextet, er erläutert unter anderem kleine Kostbarkeiten in der Kapelle "Klein Jerusalem", die Blauen Schafe am Schloss oder den "Latere-Pit".
"Ich warte schon sehnsüchtig auf diesen Bildband", sagte Willichs Bürgermeister Josef Heyes. Er orderte die ersten 50 Exemplare, die er bei runden Geburtstagen oder Firmenbesuchen in japanischen Unternehmen verschenken möchte.
Und Günter Meyer hat schon eine weitere Idee: "Vielleicht mache ich mal ein Willicher Heimatbuch mit noch nicht bekannten Geschichten und Episödchen."
So ist ihm unter anderem ein Arbeitsvertrag eines vor etwa 140 Jahren in Willich arbeitenden Küsters in die Hände gefallen, in dem es an zahlreichen Passagen heißt, dass der Nachfolger bloß nicht so arbeiten solle wie sein Vorgänger: "Der alte Küster muss wohl ein kleiner Gangster gewesen sein."