Willich Freitag wird in Willich wieder gestreikt

Willich · Am Mittwoch haben über 60 Pädagogen auf dem Marktplatz für mehr Lohn demonstriert. Am Freitag kommt wieder zu Streiks, diesmal könnten zahlreiche Bereiche betroffen sein.

Auch in Willich sind Pädagogen für mehr Lohn auf die Straße gegangen (Symbolbild).

Foto: dpa/Dpa

(jbu) Zum Weltfrauentag am gestrigen Mittwoch hatte die Gewerkschaft Verdi Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst zu einem bundesweiten Branchenstreik aufgerufen. Eine von 15 Kundgebungen in NRW fand auch im Willicher Ortszentrum statt. Über 60 Erzieherinnen und andere Vertreterinnen sozialer Berufe aus Willich, Tönisvorst und Viersen hatten sich gegen 9.30 Uhr auf dem Marktplatz versammelt, um ihrem Ärger über die schlechten Arbeitsbedingungen Luft zu machen und eine bessere Bezahlung zu fordern. Insbesondere die Beschäftigen in den Willicher Kitas haben seit Monaten wegen Unterbesetzung und hohen Krankenständen mit immer höheren Belastungen zu kämpfen, ohne Aussicht auf eine Entspannung der Situation. Verdi fordert für die noch immer frauendominierten Sozialberufe mindestens 10,5 Prozent oder 500 Euro mehr Gehalt, auch, um sie wieder für mehr Menschen attraktiv zu machen – bisher vergeblich.

Dominik Kofent von Verdi war zufrieden mit der Beteiligung in Willich – auch wenn einige Streikende auf dem Weg im Schneegestöber stecken blieben: „Es gibt eine Streik-Bewegung im öffentlichen Dienst wie ich sie seit vielen Jahren nicht erlebt habe – das zeigt, wie sehr die Menschen auf eine Lohnerhöhung angewiesen sind.“

Der Betrieb in einigen Kitas war von den Streiks betroffen, weil hier besonders viele Beschäftigte dem Aufruf folgten. Die Kita Kantstraße blieb am Mittwoch komplett geschlossen, in der Kita Huiskenstraße gab es keine U3-Betreuung, in der Kita Bengdbruchstraße nur eine stark limitierte Notbetreuung. Gleiches gilt auch für die Kitas in Tönisvorst. Rund 20 Erzieherinnen streikten. Vor allem in den Kitas Brenrader Straße und Feldstraße kam es zu Einschränkungen in der Betreuung der Kinder.

Am Freitag, 10. März, dürfte der nächste große Streik folgen. Verdi hat die gesamte Stadtverwaltung Willich dazu aufgerufen, ganztägig ihre Arbeit ruhen zu lassen. „Wo genau der Aufruf zum Warnstreik uns treffen wird, oder wo man mit Einschränkungen rechnen muss, kann im Moment nicht genau benannt werden“, erklärt Bürgermeister Christian Pakusch (CDU), weil die Mitarbeitenden natürlich nicht verpflichtet sind, ihre Teilnahme am Streik anzukündigen. Der Bürgermeister geht aber davon aus, dass es erneut zu Beeinträchtigungen in Kitas kommen könnte. Andere denkbare Bereiche: Abfallentsorgung und Reinigung, das Schwimmbad De Bütt, Ausländerstelle, Stadtteilbüros, Schulpersonal. Gestreikt wird diesmal in Korschenbroich, von 9.30 bis 11 Uhr diesmal vor dem Rathaus.