Fahren lernen in den Ferien
Laura Lohmann hat die freie Zeit genutzt, um sich auf die Prüfung vorzubereiten.
St. Tönis. „Es ist immer viel zu tun, und abends ist man einfach kaputt,“ sagt Laura Lohmann, und fügt hinzu: „Man muss zusehen, dass man morgens zum Theorieunterricht ausgeschlafen ist.“ Die 18-Jährige ist gerade dabei, ihren Führerschein zu machen, und sie ist abends so kaputt, weil sie das ganze Programm, Theorie und Praxis, in zwei Wochen durchzieht.
Das ist eine Spezialität der Fahrschule des BZ Bildungszentrums in St. Tönis: Wofür andere meist Monate brauchen, wird hier als Intensiv-Kurs in den Oster- und Herbstferien sowie dreimal in den Sommerferien angeboten. Die theoretische Prüfung hat Laura Lohmann schon in der Tasche, mit null Fehlern bestanden.
Das ist für Fahrlehrer Manfred Buscher nicht einmal etwas Außergewöhnliches. Er hat in diesen Sommerferien bisher zwei Kurse mit je zehn Schülern betreut, und alle haben im ersten Anlauf die theoretische Prüfung bestanden. In den anderen parallel laufenden Kursen sieht es genauso aus, und Buscher sagt: „Das ist schon seit 2002 so, dass bei uns ganz selten jemand zur Nachprüfung muss.“
Die Arbeit mit den jungen Leuten macht ihm nach wie vor großen Spaß: „Wenn das nicht so wäre, würde auch die Qualität leiden.“ Laura Lohmann, die bereits für ein eigenes Auto spart („Einen Opel Agila in grün“), hat vor der Intensiv-Fahrschule erst einmal ihre Ferien genossen. Im BZ Bildungszentrum hat sie nun auch eine neue gute Freundin kennengelernt. Also doch nicht nur Stress. . .
Mit potenziellen Ablenkungen kommt sie prima zurecht: Erstens läuft während der Übungsfahrten fast immer eine Kamera mit. „Das hat mich nicht nervös gemacht. Hauptsache, ich sitze am Steuer.“ Und: Oft sitzt ein zweiter Fahrschüler auf der Rückbank, oder man fährt selbst hinten mit. Das findet Laura sogar richtig gut: „Man lernt beim anderen mit.“
Der praktischen Prüfung an diesem Mittwoch sieht sie optimistisch entgegen. Das ist zwar der erste Schultag, aber anders ist es angesichts des straffen Terminplans des Intensivkurses nicht machbar — dafür gibt es eine Bescheinigung für die Schule. Sie ist jedenfalls „nur ein bisschen aufgeregt.“
Bernd Rütten, Vertriebsleiter im BZ Bildungszentrum, kennt das: „Die spornen sich gegenseitig an, alle wollen da durch. Das gibt einen zusätzlichen positiven Gruppendruck.“ Und Rütten ist sich sicher, dass wieder alle Kandidaten auf Anhieb bestehen. Alles andere wäre eine Überraschung.