Fahrende Kamera und Kultfahrzeug
Äußerst mobil ist das Stadtgeflüster dieser Woche. Es macht Stationen in Willich und Tönisvorst und zeigt, dass sich hier und dort Kilometer mit Musik bestens verbinden lassen.
Willich/Tönisvorst. Das Google-Auto ist wieder auf deutschen Straßen zu sehen. Der WZ-Fotograf entdeckte das markante Gefährt mit dem Kameraturm vor einigen Tagen in Willich. Weder hier, noch in den Nachbarstädten wie Krefeld, Tönisvorst und Mönchengladbach sind derzeit allerdings Street-View-Aufnahmen im Internet zu finden. Woran sich auch vorerst nichts ändern werde, erklärte ein Google-Sprecher auf Nachfrage des „Flüsterers“: Die Fahrten der Wagen stünden nicht in Verbindung mit Street View, sondern dienten der Verbesserung des Kartenmaterials auf Google Maps. Um dies zu schaffen, müsse man die richtigen Straßennamen und -schilder, Streckenführungen und Informationen über Geschäfte und andere Orte verwenden. Man habe derzeit aber keine Pläne, das Bildmaterial zu veröffentlichen.
Sein erstes „Großraumlieferfahrzeug“ hat Werner Zenz vom Willicher Einrichtungshaus XXS angeschafft. Und was für eines: Der rote Ford Taunus Transit 1250/S2 wurde am 20. April 1965 erstmals zugelassen — „ also genau so neu wie der Boss“, spöttelt Werner Zenz, der ebenfalls „Baujahr“ 1965 ist. Die Gesamtlaufleistung des Oldtimers liegt laut Fahrtenbuch bei nur 13 029 Kilometer. Der Wagen wurde in Köln-Deutz produziert und trägt unterhalb der Frontscheibe das Kölner Wappen. Der Geräuschpegel ist noch in „DIN-phon“ und der Luftdruck mit „Atü“ angegeben. Das Fahrzeug wurde in einem kleinen bayerischen Dorf als Mannschafts- und Geräte-Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr eingesetzt. „Aber ehrlich, bis der am Einsatzort war, war dieser abgebrannt“, schmunzelt Zenz. Aber als Lieferfahrzeug sei der Wagen vollkommen ausreichend, durch sein Alter und seine Beschaffenheit ideal für einen rundum authentischen Auftritt des Ladens. Auch das Kennzeichen ist passend gewählt: KK XS 65H.
Es ist guter Brauch in der Stadt Willich, dass Bürgermeister Josef Heyes zu Beginn jeder Ratssitzung den Geburtstagskindern der zurückliegenden Wochen aus den Reihen der Fraktionen gratuliert. In der jüngsten Sitzung tat er dies auch — allerdings mit einer Einschränkung: Das Alter der Jubilare war auf seinem Spickzettel nicht vermerkt. „Datenschutz“ ließ Heyes verlauten und warf die Frage in den Raum, ob Geburtstage mittlerweile überhaupt noch veröffentlicht werden dürfen.
Zu verstehen waren die Ausführungen von Josef Heyes übrigens ganz ausgezeichnet. Was auch für (fast) alle Wortbeiträge aus den Fraktionen gilt: Die Lautsprecheranlageim Ratssaal funktionierte diesmal einwandfrei — was bei der Sitzung davor ganz und gar nicht der Fall war. Dem Vernehmen nach hatten die Rathaus-Tüftler um Manfred Jacobs als Geschäftsbereichsleiter Zentrale Dienstleistungen bis kurz vor der Sitzung an der Technik gefeilt. „Test, Test“ schallte es da schon am Mittag hinüber auf die Terrasse des benachbarten Castello-Restaurants.
Am 28. Juni stellt die Willicher Autorin Vera Nentwich ihren neuen Krimi um die Ermittlerin Sabine „Biene“ Hagen in der Willicher Buchhandlung vor. In „Tote Bosse singen nicht“ muss Sabine Hagen in ihre Vergangenheit eintauchen und die Umstände um den Tod ihrer Eltern aufklären. „Es wird dramatisch“, verspricht Vera Nentwich mit einem Augenzwinkern. Die Buchstartparty beginnt um 19 Uhr und Plätze können in der Willicher Buchhandlung oder unter vera-nentwich.de/termine kostenlos reserviert werden.
Für ihren täglichen Einkauf müssen sich viele St. Töniser demnächst eine Alternative überlegen: Der Rewe-Markt im Herzen des Stadtteils schließt seine Automatik-Türen — allerdings nur von Montag, 2. Juli, bis Mittwoch, 18. Juli. Grund ist ein Umbau des Marktes. Am 19. Juli soll dann die „Große Wiedereröffnung“ gefeiert werden, wie auf Info-Plakaten zu lesen ist.
Beim Vogelschuss des ASV-Jägerzuges Hüldöppkes ist Zugführer Markus Kothen mit dem 754. Schuss zum dritten Mal hintereinander König geworden. Damit haben die Hüldöppkes nach 66 Jahren zum ersten Mal einen Zugkaiser. Am Abend wurde im Wachlokal Gästehaus Räck das Ereignis gebührend gefeiert.
Das Schiefbahner Unternehmen Meyer logistics GmbH hat eine neue Aktionmit den beiden Grundschulen in Schiefbahn gestartet. Jährlich gibt es für die Hubertusschule und die Astrid Lindgren-Grundschule je einen Info-Tag zum „toten Winkel“ auf dem Betriebsgelände des Logistikunternehmens am Nordkanal. Zum ersten Termin waren die beiden 4. Klassen der Hubertusschule eingeladen. Kraftverkehrsmeister Markus Sommerfeld und Speditionsleiter Stefan Flatters, die die Idee entwickelt hatten, hatten mit Azubi Niklas Streeck eine Open Air-Schulstunde auf dem Parkplatz vorbereitet. Sie hatten einen „ganz normalen“ Sattelzug mit einer Länge von knapp 19 Meter geparkt und mit Pylonen und Flatterband die Fläche markiert, die für den Lkw-Fahrer beim Rechtsabbiegen nicht einsehbar ist — weder über die eigene Sicht noch über den Blick in die Spiegel. Nach dem Anschauungsunterricht erhielt jedes Kind eine Info-Mappe mit Bildern und Texten und eine neon-gelbe Warnweste.
Stadtradeln und Lesung — diese Einladung sprach der Autor des Niederrhein-Krimis „Felgenkiller“, Thomas Maria Claßen, am vergangenen Wochenende aus. Seine Radtour plante er moderierend über 37 Kilometer in moderatem Tempo durchs Kreisgebiet, unter anderem mit Stationen in der Imkerei van den Bongard, im Stahlwerk Becker, beim Poloclub in Willich und auf einer Streuobstwiese am Willicher Alleenradweg. Die Route entsprach in weiten Teilen der Entschleunigungstour 10 aus seinen Buch „Radeln für die Seele. Niederrhein“, erschienen im Droste Verlag. Radelnd Reklame machen — das ist Claßen gelungen.
Bleiben wir beim Radeln oder Radwandern. „Lasst uns am 1. 7. auf dem Obsthof Steves zum Radwandertag treffen - ihr mit dem Fahrrad und wir mit dem Akkordeon.“ Das hat Wolfgang Lorenz, unter anderem bekannt als Mitglied der Band Kölsch Tönis, als Beitragbei Facebook gepostet. Denn Mitglieder des Stammorchesters Akkordeon-Orchesters 1957 St. Tönis spielen an dem Tag. Titel wie „Morgens um 7“, „La Mer“, „Down by the Riverside“ oder „Rote Rosen“ sollen die Radler bei ihrer Rast in St. Tönis erfreuen.
Ab dem 14. Juni dreht sich alles um das runde Leder. Deutschlands Sportfans fiebern mit, wenn die DFB-Elf unter Trainer Joachim Löw in Russland um den Titel kämpft. Beim WM-Tippspiel der Stadtwerke können die Willicher Bürger ihre Fußballkenntnisse unter Beweis stellen. Gesucht wird der Willicher Tippkönig bzw. die Willicher Tippkönigin. Die Teilnahme ist als einzelner Tipper oder als Tippgemeinschaft möglich; jeder tritt gegen jeden an. Am Ende des Spiels erhält der Teilnehmer mit der höchsten Punktzahl einen Tischkicker im Wert von 200 Euro. Weitere Preise sind Grillschürzen im WM-Design oder Bluetooth-Lautsprecher in Form eines Fußballs. Zum Tippspiel geht’s hier:
www.stadtwerke-willich.de/ wm-tippspiel
Sie ging in den Spessart, genauer gesagt nach Bad Soden-Salmünster - die Jubiläumstour des Frauenchores Anrath. Auf der Hinfahrt wurde in Rüdesheim am Rhein Siegfrieds Mechanisches Musikkabinett besichtigt — selbstspielende Instrumente aus drei Jahrhunderten wurden zur optischen und teils akustischen Herausforderung. Ein Ausflug führte die Sängerinnen nach Fulda. Der Domführung folgte eine Gesangprobe von „Glaube, Hoffnung, Liebe“. Bezaubernd war eine historische Führung durch die Schneewittchenstadt Lohr und eine Schifffahrt auf dem Main. Ein stilvolles Ambiente umrahmte ein Menü nach Mutter Goethes Küche, begleitet von vertonten Goethegedichten, die von einer Sopranistin zwischen den einzelnen Gängen vorgetragen wurden. Zum Abschied dieser besonderen Reise der Anratherinnen stand die Gestaltung der Messe in Salmünster an, bevor die Sängerinnen nach Zwischenstopp in Bendheim-Sayn wieder nach Anrath zurückkehrten.