FDP: Frick setzt auf sonnige Aussichten
Wechsel an der Spitze der Liberalen in Tönisvorst: Manten zieht sich zurück.
St. Tönis. Wie vor zwei Jahren von Hans-Josef Manten angekündigt, findet zur Halbzeit der Ratsperiode ein Generationenwechsel an der FDP-Fraktionsspitze statt: Manten (71) zieht sich zurück. Seinen Posten übernimmt der 37-jährige Thorsten Frick. Der lässt sich die Laune durch die aktuell schlechten Umfragewerte auf Landes- und Bundesebene nicht vermiesen: „Auf jedes Gewitter folgt auch wieder Sonnenschein.“
Ziel seiner Arbeit als Fraktionsvorsitzender werde es sein, dass die Liberalen in Tönisvorst ihr Ergebnis bei den letzten Kommunalwahlen in gut zwei Jahren zumindest halten. „Ich habe die parteiinternen Abläufe kennengelernt und ein Netzwerk aufgebaut“: Frick sieht sich gut gerüstet für das Amt, das er am Dienstag antreten wird.
Er weiß, dass die FDP es vor Ort nicht einfach hat, sich von Fall zu Fall Partner im Rat suchen muss, um etwas zu erreichen. Aber der 37-jährige selbstständige Versicherungskaufmann ist nicht verzagt, auch wenn ihn spöttische Bemerkungen angesichts der desolaten Lage der FDP auf Bundesebene nerven.
Was ihn optimistisch stimmt: Es wurden FDP-Ideen aufgegriffen, etwa mit der Erstellung eines Gebäudekatasters und der Einführung des neuen Ratsinformationssystems, das für mehr Transparenz sorge.
Als wichtigste Aufgabe sieht Frick die Sanierung des Haushalts. Es sei auf jeden Fall zu verhindern, dass ein Haushaltssicherungskonzept greift und den Kommunalpolitikern jede Gestaltungsmöglichkeit genommen wird. Dabei müssten, trotz aller jüngst getroffenen Entscheidungen, das Schwimmbad ebenso auf den Prüfstand wie die Bücherei. Schließungen, dessen ist sich Frick bewusst, könnten nicht von heute auf morgen erfolgen. In diesem Zusammenhang kann er sich auch Bürgerbefragungen vorstellen. Günter Scheuer, zehn Jahre lang Stadtdirektor in Tönisvorst, kritisierte die Willfährigkeit der Politik, die den Begehrlichkeiten der Wähler zu oft nachgeben und damit die öffentlichen Haushalte überforderten. Bürgern müssten Kosten und Alternativen als Entscheidungshilfen aufgezeigt werden.
Tönisvorsts Liberale haben einige junge Leute für die Parteiarbeit gewinnen können. Ein Hoffnungsträger ist der Prokurist einer Privatbank, Markus Thienenkamp (34).
