Neues Aufgabenfeld Willicher FDP will die GSG umbauen

Willich · Die Liberalen plädieren dafür, dass sich die GSG künftig auch um Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung kümmert.

 In den Gewerbegebieten Münchheide (hinten) und Stahlwerk Becker (vorne)haben sich mehrere Hundert Unternehmen angesiedelt.

In den Gewerbegebieten Münchheide (hinten) und Stahlwerk Becker (vorne)haben sich mehrere Hundert Unternehmen angesiedelt.

Foto: Norbert Prümen

. (msc) Die Willicher FDP will den Vorschlag, die städtische Grundstücksgesellschaft (GSG) zu einer Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SEWFG) umzubauen, in die Politik einbringen. „Die klassische Willicher Kommunalverwaltung wird in den nächsten Jahren einen weiteren Wandlungsprozess vollziehen, der die Verwaltung im bisherigen Verständnis weiter abschafft und neue Organisationsformen für einzelne Aufgaben erfordert“, sagt FDP-Fraktionschef Karl-Heinz Koch.

Ratsherr Franz-Josef Stapel stellt fest: „Stadtmanager haben wir bereits installiert, sogenannte Kümmerer.“ Diese kümmern sich laut Stapel im Detail um die Sorgen und Probleme im täglichen Geschehen. „Damit ist der Kümmerer derzeit erheblich ausgefüllt und belastet. Das allein erscheint uns Liberalen für den großen Blick in die Zukunft nicht ausreichend.“ Die Liberalen plädieren für eine Stadtentwicklungsgesellschaft, für ein Team mit Fachleuten, das auch die Wirtschaftsförderung betreut. „Wirtschaftsförderung kann nicht mehr nur alleinige Aufgabe des Bürgermeisters sein. Wir müssen heute weiterdenken“, so Stapel weiter. Unerwähnt lassen die Liberalen allerdings, dass es bereits ein mehrköpfiges Wirtschaftsförderungsteam in der Stadtverwaltung gibt.

„Vor ziemlich genau zehn Jahren haben wir ein Stadtmarketing-Konzept vorgeschlagen, um den Handel und alle anderen städtischen Strukturen in Willich zukunftssicher aufzustellen“, sagt Franz-Josef Stapel. Wie wichtig die Diskussion und eine etwaige Umsetzung gewesen wäre, zeigen aus Sicht der Liberalen gerade die Corona-Krise und der aufstrebende und Strukturen verändernde Online-Handel.

Stapel hat insbesondere Gewerbeflächen, die Infrastruktur, überörtliche Verkehrsanbindungen und Bildungs- und Kulturangebote im Fokus: „Die Maßnahmen beziehen sich sowohl auf die vorhandenen Betriebe (Bestandssicherung und -entwicklung) als auch auf anzusiedelnde oder noch zu gründende Betriebe. Zielgruppen der Wirtschaftsförderung sind nicht nur die unternehmerische Wirtschaft, sondern auch Behörden, Verbände und Einrichtungen ohne Erwerbscharakter. Für uns ist erkennbar, dass Wirtschaftsförderung ein Handlungsfeld ist, das Aktivitäten in fast allen kommunalen Aufgabenbereichen beinhalten kann. Dadurch kommt den Organisationseinheiten der Wirtschaftsförderung oft auch eine aufgabenübergreifende Steuerungs- und Koordinierungsfunktion zu, wozu auch die Gestaltung und der Ausbau der Innenstadtbereiche in den einzelnen Ortsteilen und die Sanierung von Stadtteilen gehört.“ Nach Vorstellung der FDP könnten die jetzt notwendigen Schritte eingeleitet werden und der konzeptionelle Bereich spätestens Anfang 2021 installiert werden.

(msc)