Streit um Regelungen für Haustiere in Willich FDP kritisiert das Scheitern der Registrierungspflicht für Katzen

Willich · Wegen Bedenken der CDU wird eine Registrierungspflicht für Katzen in Willich vorerst nicht kommen. Die FDP wirft der CDU vor, die eigene Kreisfraktion zu torpedieren.

 Katzen müssen weiterhin kastriert und gechippt, nicht jedoch registriert werden.

Katzen müssen weiterhin kastriert und gechippt, nicht jedoch registriert werden.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

(jbu) Wegen Gegenstimmen der CDU-Fraktion war kürzlich ein interfraktioneller Antrag im Ausschuss für Abgaben, Gebühren und Satzung gescheitert, der vorsah, neben einer Chip- und Kastrationspflicht auch ein Registrierungspflicht für Katzen in Willich einzuführen. Sie fand nicht ihren Weg in den neuen Gebührenkatalog der Stadt. Laut Antrag sollte bei Verstoß eigentlich ein Bußgeld von 250 Euro fällig werden. Die CDU-Fraktion argumentierte, dass die über eine Internetplattform zu erfolgende Registrierung nicht jedem zugänglich sei. Zudem sei nicht gewährleistet, wie diese Vorgabe zu kontrollieren sei, und dass die Höhe des Bußgelds sozial nicht angemessen sei.

Die FDP-Fraktion wundert sich über diese Argumentation und kritisiert nun in einer Pressemitteilung das Vorgehen der Christdemokraten, weil man damit der eigenen Kreisfraktion widerspreche. Noch Mitte Februar habe der Ausschuss für Verbraucherschutz, Ordnung und Rettungswesen unter anderem mit Zustimmung der CDU-Kreisfraktion den Weg für eine neue Katzenschutzverordnung für den gesamten Kreis Viersen freigemacht. „In diesem Zusammenhang ist eine Registrierungspflicht der Katzen eine wichtige Grundlage, und das ist parteiübergreifend Konsens“, sagt FDP-Ausschussmitglied Ralf Klein. Der Kreis Viersen führe dazu aus, dass die konsequente Durchführung der Populationskontrolle durch den Ansatz Einfangen-Kastrieren-Kennzeichnen-Freisetzen nachweislich zu stabilen Gruppen mit mittelfristig abnehmenden Tierzahlen und einer Verbesserung des Wohlbefindens der Tiere führt, so Klein. Der Erfolg sei nur nachhaltig, wenn keine unkastrierten Katzen aus Haushalten zuwandern.

FDP-Obmann Hannes Zühlsdorff kann nicht verstehen, warum sich nun ausgerechnet die Willicher CDU quergestellt hat: „Die CDU Willich setzt das Wohl der Katzenbesitzer, die sich nicht fürsorglich um ihre Tiere kümmern, vor das Wohl der Tiere. Es wurde hinreichend dargestellt, wie die Tiere leiden, wenn man sich nicht konsequent des Themas annimmt und dass sich Tierschutzvereine und der Kreis Viersen um eine Verbesserung der Situation kümmern“, findet er.

Ralf Klein ergänzt die Ausführungen: „Es ist nur folgerichtig, wenn man völlig uneinsichtige Tierhalter sanktioniert, und dafür braucht man leider die Bußgelder, denn sonst wirkt die kreisweit verbindlich umzusetzende Verordnung nicht. Das ist am Ende keine Frage sozialer Gerechtigkeit, vor allem weil die Kreisverwaltung in dieser Frage Sensibilität angekündigt hat. Und für eine digitale Registrierung kann man heute gewiss Hilfe in Anspruch nehmen, so man es selbst nicht kann.“