Feuer in Mehrfamilienhaus - Feuerwehreinsatz dauert mehrere Stunden
Neun Bewohner müssen ihre Wohnungen verlassen.
Vorst. Der Alarm erreichte die Feuerwehr am Freitag mitten im morgendlichen Berufsverkehr. Gegen 7.38 Uhr hatten mehrere Anrufer starken Rauch aus dem Dachgeschoss eines Hauses an der Bachstraße in Vorst gemeldet. Markus Hergett, Pressesprecher der Feuerwehr, sprach von einer „massiven Rauchsäule“, die von weitem zu sehen war.
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus mit drei Eingängen zu insgesamt 18 Wohnungen. Die Löschzüge Vorst und St. Tönis, ein Drehleiterwagen und ein Rettungswagen aus Kempen sowie der Löschzug Süchteln rückten aus. Als die Kräfte eintrafen, brannten mehrere Räume einer Dachgeschosswohnung und das Innere des Dachstuhls. Lichterloh schlugen die Flammen aus dem Obergeschoss. Am Unglücksort wurden drei Drehleitern und ein Teleskopmast ausgefahren.
Die Bewohner kamen mit dem Schrecken davon — sie hatten das Gebäude rechtzeitig verlassen können, verletzt wurde niemand. Teilweise trugen die Männer und Frauen, darunter viele Senioren, noch ihre Nachtkleidung, als sie sich ins Freie retteten. Mit Decken schützten sie sich vor der Kälte.
Auch die beiden Nachbarhäuser wurden aus Sicherheitsgründen evakuiert. Aus sicherem Abstand erlebten die Menschen die Löscharbeiten mit. Nachbarn kümmerten sich um die Bewohner. Neun Männer und Frauen sind seit gestern wohnungs-, aber nicht obdachlos. Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten: „Sie sind alle bei Freunden und Familien untergekommen.“ Eine Person wurde ins Krankenhaus gebracht. Das hatte nicht unmittelbar mit dem Brand, sondern mit den Umständen zu tun.
Über Drehleiter und Treppenhaus gingen die Feuerwehrleute vor. Sie konnten ein Übergreifen des Feuers auf Nachbarhäuser verhindern und den Brand schnell eindämmen. Die Nachlöscharbeiten zogen sich Stunden hin. Mit Wärmebildkameras wurde nach Brandnestern gesucht. Ein Dachdeckerbetrieb sicherte den ausgebrannten Dachstuhl mit Planen gegen Regen ab. Um 12 Uhr war der Einsatz beendet. Zur Klärung der Ursache hat die Kripo einen Brandsachverständigen angefordert. Der Schaden wird auf eine sechsstellige Summe geschätzt.