Feuertaufe für Minoritenplatz
Eine ganze Reihe von Neersenern war gekommen, um sinnbildlich das Frühjahr zu begrüßen.
Neersen. Der neu gestaltete Minoritenplatz hat seine Feuertaufe bestanden. Nach dem Martinsfeuer im November war jetzt das Osterfeuer die zweite größere Veranstaltung. „Ich freue mich, dass so viele Menschen gekommen sind. Das zeigt, dass der Minoritenplatz als Treffpunkt angenommen wird“, sagte Robert Brintrup, Präsident der Neersener St. Sebastianer.
„Ostern, Ostern, Frühlingserwachen“, wollte der Posaunenchor der evangelischen Kirche eigentlich als Erstes spielen. Aber dann gingen die Bläser — unter ihnen Manfred Gumbinger und Karl-Heinz Burbulla - auf den Wunsch von Schützenkönig Simon Höpfner ein. Er hatte sich „Alle Vögel sind schon da“ gewünscht.
Aber auch die üblichen Akteure waren wieder da: Bernd Vossen beaufsichtigte das Backen des Stockbrots, „Die kessen 2010er“, junge Fahnenschwenkerinnen, verkauften Bier, Cola, Wasser und Limonade, Wertmarken und Bratwurst mit Brot gab es bei Frank Nestvogel und Markus Wenzel. Patrick Major von der Freiwilligen Feuerwehr war nicht zum Löschen gekommen, Seine Mission: Den riesigen Berg von Grünzeug, das Landwirt Hans-Theo Werths zur Verfügung gestellt hatte, zu entfachen.
Pastor Markus Poltermann wurde in der Kirche abgeholt. Die Osterkerze wurde zum Feuerspender für das Osterfeuer, aber darauf allein wollte sich Patrick Major auch in diesem Jahr nicht verlassen: Er hatte wieder seinen Gasbrenner mitgebracht; nach wenigen Minuten loderten die Flammen meterhoch auf der eigens für diesen Zweck eingerichteten Feuerstelle.
Pastor Poltermann segnete das Feuer mit Wasser, sprach ein Segensgebet. „Das neue Licht“, so Poltermann, „macht die Auferstehung Christi sichtbar“. Gegenüber der WZ erinnerte er an die Begrüßung des Frühlings mit einem Feuer vor der Christianisierung. „Diesen Brauch hat dann das Christentum übernommen und neu interpretiert.“
Im Gegensatz zum Vorjahr, in dem das Osterfeuer ausnahmsweise im Garten des früheren Gemeindezentrums „Brücke“ stattgefunden hatte, hatte das Feuer diesmal nicht die Zusatzfunktion, die Menschen zu wärmen — kein Wunder bei den frühlingshaften Temperaturen. Während das Osterfeuer loderte, war Zeit, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen. Nichts spricht dagegen, dass es auch im kommenden Jahr wieder diese Veranstaltung in Neersen geben wird: Es wäre dann die zehnte.