„Party unplugged“ in Vorst
Von weit her kamen die Menschen zum Neuenhaushof.
Vorst. Sie kamen mit dem Taxi, dem Rad, mit dem Reisebus und dem Planwagen: Die Osterparty des Reitervereins Vorst am Sonntagabend war wieder ein Publikumsmagnet. Partyvolk nicht nur aus dem Kreis Viersen, sondern weit darüber hinaus, feierte fröhlich bis früh morgens.
Niko Brecher (42) und Benjamin Müller (33) waren über 60 Kilometer gefahren, um Spaß zu haben und Leute kennen zu lernen. „Wir haben in der Landwirtschaftszeitung von dem Event gelesen“, sagte Niko Brecher, der in Solingen einen Forstbetrieb hat. „Wir wollen mal andere Luft schnuppern“, gab Benjamin Müller zu verstehen. Der Niederrhein gehöre durchaus zu ihrem „Einzugsgebiet“. Der Sekt schmeckte beiden gleich gut. „Vielleicht nehmen wir für die Heimfahrt ein Taxi“, sagte Brecher, der gute Laune ausstrahlte.
Geraldine (31) und Diana (23) aus ließen sich den Hugo — Sekt mit Holundersirup — schmecken. Die Krefelderinnen sind begeisterte Reiterinnen und kennen die Halle von diversen Turnieren. Harry Golsteyn (51) vom Reiterverein Vorst konnte nicht so ganz unbeschwert feiern: „Seit dem Loveparade-Unglück in Duisburg kommen immer neue Auflagen hinzu.
So mussten wir beleuchtete „Notausgang“-Hinweisschilder besorgen.“ Das Ordnungsamt, das neben der Polizei und einem privaten Sicherheitsdienst vor Ort war, prüfte, ob alle Auflagen eingehalten worden waren. Wenn irgendwo in der Menschenmenge Zigarettenrauch aufstieg, wurde allerdings niemand aktiv — die 35. Osterparty war die erste mit offiziellem Rauchverbot.
Gerta Peters (59), die die Party von Anfang an organisiert, weiß, dass in ihrer Halle friedlich gefeiert wird. „Party unplugged“ — das reicht, um vor allem junge Menschen in Scharen anzulocken. In der 800 Quadratmeter großen Halle gab es wie immer keine besonderen Programmpunkte. Trinken, kommunizieren, den Alltag vergessen, der Coverband „Kings for a day“ lauschen, das reichte vollkommen.
Immer wieder war die Wiedersehensfreude groß: Keine Frage, die Party des Reitervereins ist ein beliebter Treffpunkt. Gerta Peters erinnerte sich an die Anfänge: „In den ersten Jahren reichte ein Drittel der Halle, gesessen wurde auf Strohballen.“
Den Jazzfrühschoppen am Ostermontag gibt es allerdings schon lange nicht mehr. Rund 40 der knapp 200 Mitglieder des Reitervereins waren im Einsatz, zapften bis nachts um drei Uhr Bier und sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Ihr Einsatz ist gut für die Vereinskasse: „Es bleibt schon was über“, sagte Gerta Peters.