Frantzen denkt übers Aufhören nach
Der Vorsitzende des DJK/VfL Willich wird morgen 70 Jahre alt.
Willich. „Allmählich denke ich darüber nach, dass mal jüngere Leute meine Aufgaben übernehmen“, sagt der Vorsitzende des DJK/VfL Willich, Helmut Frantzen. Der noch 69-Jährige hat über Jahrzehnte hinweg dem Sport nicht nur im Stadtteil Alt-Willich ein Gesicht gegeben. Seit 29 Jahren führt er den Verein; seit 40 Jahren kümmert er sich darüber hinaus beim Stadtsportverband um die Verteilung der Hallenstunden. Morgen wird Helmut Frantzen 70 Jahre alt.
Die Frantzens kennen sich aus, was die Führung von Vereinen angeht. Helmut Frantzen trat direkt in die Fußstapfen seines Vaters Jakob, der von 1959 bis 1989 erst den DJK Blau-Gelb Willich und dann nach der Fusion mit dem VfL (1967) der Chef des Mehrspartenvereins wurde. Jakob Frantzen, nach dem die große Halle am Sport- und Freizeitzentrum benannt wurde, gehörte ferner zu den Mitgründern des Stadtsportverbandes, war auch lange dessen Vorsitzender.
Aber nicht nur Tischtennisspieler, Fußballer oder Leichtathleten haben Jakob und Helmut Frantzen kennengelernt. Der 1994 verstorbene Jakob Frantzen unterrichtete lange Zeit an der Knaben-Volksschule und späteren Kolpingschule, war viele Jahre lang Rektor. Sein Sohn Helmut machte sein Referendariat an der Schiefbahner Jahnschule, ehe er zur Anrather Hauptschule wechselte und dort bis zu seiner Pensionierung 2012 40 Jahre lang beschäftigt war.
Seine Mutter Ingeborg war ebenso Lehrerin wie seine Frau Trudi. Auch eines der drei Kinder, Kai (38), hat Lehramt studiert, kümmert sich derzeit an verschiedenen Schulen um die Hochbegabten-Förderung. Und wie es der Zufall will, hat Kai ebenfalls am 28. März Geburtstag, er wird dann 39. Der andere Sohn der Eheleute, Jens (43), arbeitet als freier Journalist, die Tochter, Katharina (31), ist Physikerin.
Über das Tischtennisspiel kam Helmut Frantzen zum Sport. Er baute seinerzeit die Tischtennis-Abteilung beim DJK/VfL auf, war 20 Jahre lang der Abteilungsleiter, ehe er 1989 den Großverein als Vorsitzender übernahm und mit seinen Teams kontinuierlich weiterentwickelte. Noch heute spielt er in der dritten oder vierten Tischtennis-Herren-Mannschaft. In der Blütezeit bis vor etwa fünf Jahren hatte der DJK/VfL Willich über 2500 Mitglieder, jetzt sind es in den insgesamt 13 Abteilungen rund 2300.
Irgendwann in absehbarer Zeit will Helmut Frantzen mehr Zeit für die Familie, für die Kinder und Enkel haben. So denkt er konkret darüber nach, dass bei der Jahreshauptversammlung des Stadtsportverbandes am 12. Juni ein anderer die wichtige Aufgabe der Hallenverteilung übernimmt. Gerade wird von ihm sein eventuell infrage kommender Nachfolger, Thomas Niehaus, schon einmal mit diesen Aufgaben vertraut gemacht.
Den DJK/VfL Willich will Helmut Frantzen zumindest bis 2019 noch weiter führen. Bis dahin stehen noch wichtige Ereignisse an, so die umfangreichen 100-Jahr-Feierlichkeiten im kommenden Jahr mit dem Bau des zweiten Kunstrasenplatzes im Freizeitzentrum. Und er möchte den möglichen Zusammenschluss mit dem Willicher Turnverein noch einige Zeit positiv begleiten. Helmut Frantzen: „Einen bestimmten Nachfolger für das Amt des Vorsitzenden kann ich mir schon vorstellen, den Namen verrate ich aber noch nicht.“