Geflüster: Neuer Rasen für Ronaldo

Heute geht’s um gutes Grün aus Schiefbahn, um rote Fußmatten und um Äpfel aus Tönisvorst.

Willich/ Tönisvorst. Weltfußballer Cristiano Ronaldo wird künftig mit den "Königlichen" von Real Madrid auf einem deutschem Rasen aus Schiefbahn-Niederheide dribbeln. In 35 Stunden und mit 19 Kühlfahrzeugen wurde das neue Grün vergangene Woche vom Rasenspezialisten Gebrüder Peiffer zum Bernabeu-Stadion transportiert. Das Unternehmen beliefert seit Jahren viele Fußball-Stadien in Europa mit Rasen, darunter Amsterdam, München, Manchester, Glasgow, Porto - und natürlich Mönchengladbach.

Noch einige Tage müssen die St.Töniser auf ein gewohntes Bild verzichten. Die bekannten roten Fußmatten mit dem Logo des Werberings St. Tönis, die vor den Einzelhandelsgeschäften und auch vielen gewerbetreibenden Unternehmen liegen, sind verschwunden. Sie werden nämlich gereinigt, damit sie zum Frischemarkt mit Autoshow am 27. September frisch sind. Schon ab dem 25. September gibt es wieder das gewohnte Bild. Denn dann liegen alle 80 Matten strahlend sauber wieder an Ort und Stelle.

Wer Ansichten seiner Stadt sucht und dabei nicht an Postkarten denkt, der könnte sich einmal in einem Zeitschriftengeschäft an der Hochstraße in St.Tönis umsehen. Dort werden Bilder mit Tönisvorster Ansichten verkauft. Natürlich ist der Wasserturm ein Motiv, auch die Mühle und die evangelische Kirche in St. Tönis.

Der Mann ist optimistisch. Was wohl seinen Grund hat. Udo Schiefner, Bundestagskandidat der SPD für den Kreis Viersen, ist guten Mutes, nach Berlin zu kommen. Und wenn nicht direkt, dann über die Liste. Bei Wahlveranstaltungen wie unlängst im Gründerzentrum des Stahlwerks Becker ließ er sein Publikum an seinem Optimismus teilhaben. Und gab schon mal einen aus, eine Berliner Spezialität, um genauer zu sein: Es gab Currywürste. Was noch nicht heißt, dass Schiefner seine Reden niederrheinisch mit einem knackigen "Mahlzeit" beginnen würde.

Kommen wir zu denen, die die Wahl schon hinter sich haben. Dazu zählt der früheren Tönisvorster FDP/ UWT-Kandidat Christian Hoechtlen. Der hat offenbar mit seinem recht mäßigen Abschneiden seinen Frieden gemacht. Auf die Frage, ob er weiterhin den Kontakt zur Stadt halten will, antwortete er doch glatt ganz kernig: "Wenn Herr Goßen etwas wissen will, kann er mich jederzeit anrufen." Da ist das Selbstbewusstsein zurück.

Und nochmal zur Politik. Hans- Joachim Kremser, Tönisvorster SPD-Chef, hatte Zweifel. An seinem Verstand, wie er sagt. Da muss er doch permanent den Schriftzug auf den CDU-Plakaten lesen, der da lautet: "Wir haben die Kraft." Das wäre nicht weiter tragisch, wenn nicht die Landeschefin der SPD zufällig Hannelore Kraft hieße. "Ich hab’ mich gefragt, ob ich was verpasst habe", schmunzelt Kremser. Und betont für seine Genossen: "Wir haben die Kraft".

Für das Führungsteam des Willicher Geschäftsbereiches Sport und Kultur war vergangene Woche die letzte Kulturausschuss-Sitzung in dieser Legislaturperiode. Es war aber auch die letzte in dieser Besetzung. Christoph Gerwers (Kulturdezernent), Franz Rütten (Geschäftsbereichsleiter) und Hans Kothen (Vorsitzender des Ausschusses) scheiden aus unterschiedlichen Gründen fast zeitgleich aus: Gerwers wird Bürgermeister in Rees, Rütten geht in den Ruhestand und Kothen scheidet aus der Politik aus.

"Beiß nicht gleich in jeden Apfel", hieß ein Schlager in den 60er Jahren. Jetzt hat Helmut Nitzsche, gebürtiger Niederschlesier und bekennender Vorster, ein neues Lied auf den Apfel geschrieben, der ja auch das Symbol der Stadt ist: "Das ist mir eingefallen, als ich mit dem Rad vom Apfelkaufen kam." Die Noten aufgeschrieben hat für ihn Heinz-Gerd Schuh.

Nun sucht Nitzsche Sänger für das Lied "Tönisvorst - die Apfelstadt". Hier eine Kostprobe: "Es gibt keinen Berg, es gibt kein Tal in unserm Heimatort. Und trotzdem lieben wir Tönisvorst und keiner will hier fort. Refrain: Wir leben in der Apfelstadt am schönen Niederrhein. Die heimische Äpfel sind gesund, wir beißen täglich rein. Die heimischen Äpfel sind gesund, wir beißen täglich rein." Na denn: Mahlzeit!