Tönisvorst Graffiti-Workshop in St. Tönis: „Das Sprayen macht echt Spaß“

Der Gladbacher Johannes Veit zeigte, wie Kunst aus der Spraydose entsteht.

Tönisvorst: Graffiti-Workshop in St. Tönis: „Das Sprayen macht echt Spaß“
Foto: Achim Hüskes

St. Tönis. Mehr als 40 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 14 Jahre hatten sich angemeldet, aber nur zehn konnten schließlich teilnehmen, am Graffiti-Workshop im Jugendfreizeitzentrum. Künstler Johannes Veit aus Mönchengladbach war für einen Nachmittag nach St. Tönis gekommen, um mit den Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Für die Eltern war der Workshop kostenlos. Leinwand, Sprayfarben und Malerkittel wurden gestellt.

Möglich gemacht hat das gefragte Projekt eine Initiative des Landes. „Kulturrucksack NRW heißt das“, erklärt Petra Schippers, Leiterin der Jugendeinrichtung. Der Kulturrucksack, für den das Land jährlich drei Millionen Euro zur Verfügung stellt, soll Kindern und Jugendlichen die Türe zu Kunst, Fotografie, Musik, Theater und Kultur eröffnen soll. In Tönisvorst nehmen auch der Vorster Jugendtreff und die Stadtbücherei daran teil.

Den zehn Teilnehmern des Graffiti-Workshops ist letztlich egal, welches Projekt hinter dem Nachmittag steht. Sie haben einfach viel Freude beim Sprayen. Mit Leinwand und Staffelei ausgestattet stehen sie auf der Wiese hinter dem Jugendheim.

In der Mitte steht eine große Holzkiste voller Farbdosen. „Ich habe einfach drauflos gesprayt“, sagt Julius. Groß überlegt, wie die ein Meter hohe und 70 Zentimeter bereits Leinwand nachher aussehen soll, habe er nicht.

Mit dem Ergebnis aber ist der Schüler zufrieden. Im oberen Teil dominieren die Farben blau und grün, im unteren ist das Bild überwiegend rot und grün. Das abstrakte Werk soll Zuhause einen Platz bekommen. „Das Sprayen macht echt Spaß“, sagt der 13-Jährige, „allerdings verläuft die Farbe schnell, das macht es etwas schwierig.“

Auch Koray ist begeistert von der Graffiti-Kunst. Sein Bild zeigt eine Landschaft mit fast dreidimensionaler Tiefe. Bäume sind zu erkennen, Himmel und Gras. Auch Koray hat sich vorher nicht überlegt, was er eigentlich sprayen will. „Das kam halt so“, sagt der Junge. Ganz anders ist das Bild von Kirsten. Bunte Punkte, ein Peace-Zeichen und eine Blume zieren ihr Bild. „Anders als mit dem Pinsel kann man mit der Dose die Farbe nicht so gezielt auftragen“, sagt die 13-Jährige. Aber Spaß mache das Sprayen auf jeden Fall.

Künstler Johannes Veit ist zufrieden mit seinen Schützlingen. „Alle waren mit Eifer dabei und es sind ganz individuelle Werke entstanden.“