Gutachter rät von LED-Technik ab

Straßenbeleuchtung in der Stadt Willich soll erneuert werden.

Willich. Auf einem Teilabschnitt des Neersener Rothwegs sind seit einiger Zeit LED-Leuchten im Einsatz. Und in Kaarst-Driesch gibt es seit einigen Monaten einen LED-Park mit den unterschiedlichsten Leuchtentypen. Sie scheint also im Trend zu liegen, diese Form der Straßenbeleuchtung. Umso überraschender jetzt die Empfehlung eines von der Stadt beauftragten Ingenieurbüros: „Wir raten von der LED-Technik ab“, erklärte Mitko Ufer als Mitarbeiter des Büros im Planungsausschuss. Die Empfehlung löste bei Ausschussmitgliedern gemischte Gefühle aus.

„Ich habe die Sorge, dass wir in Technik investieren, die in zwei Jahren überholt ist“, sagte Hans-Joachim Donath (FDP). Ufer geht nicht davon aus, dass die gravierendsten Mängel der LED-Beleuchtung in absehbarer Zeit beseitigt sind. Da ist die strikte Hell-/Dunkel-Abgrenzung. Die Straße ist dann hell, aber die angrenzenden Häuser mit ihren Vorgärten bleiben dunkel. „Das muss von den Bürgern akzeptiert werden“, erklärte Mitko Ufer.

Fest steht, dass der Austausch der Lampen kostenintensiv sein wird. In Willich brennen derzeit 6400 Straßenlaternen. 2900 haben bei der sich über Jahre hinziehenden Austauschaktion Priorität: Die Gaslaternen und die Quecksilberdampflampen, die ab 2015 verboten sind, müssen zuerst ersetzt werden.

Fällt die Wahl auf konventionelle Natriumdampflampen, ist mit einer Investition von 1,6 Millionen Euro zu rechnen. Diese Lampen haben eine Energieeinsparung von 65 Prozent zur Folge — das macht pro Jahr 155.000 Euro aus. Die 1,6-Millionen-Euro-Investition — Mehrwertsteuer käme noch dazu — amortisiert sich also nach elf Jahren. Aber es konnten jetzt längst nicht alle Fragen beantwortet werden. Offen blieb beispielsweise, wie viele Laternenmasten erneuert werden müssten. Ufer schlug eine Leistungsreduzierung während der Nacht, zum Beispiel von 23.30 Uhr bis 5.30 Uhr, vor, um weitere Energieeinsparungen zu erzielen. Alle neuen Lampen sollten mit einem entsprechenden Modul ausgestattet sein. Die Verwaltung bekam den Auftrag, dem Planungsausschuss nach den Sommerferien einen Konzeptionsentwurf vorzulegen. rudi