Halle 18: Wohnen mit Fabrik-Flair
Nach langer Bauzeit ist die „neue“ Halle 18 fertig. Bald ziehen erste Mieter ein.
Willich. Was lange währt, wird endlich gut — wenn nicht sogar sehr gut: Nachdem die gewerblichen Mieter (Lidl, Stinges und dm) die Halle 18 im Stahlwerk Becker bereits bezogen haben, ziehen am 1. Dezember die ersten Mieter in die Wohnungen darüber. Sie genießen ein besonderes Flair, die Verbindung von Historischem und Modernem.
16 von 28 Wohnungen, die wie Container in die alten Mauern „geschoben“ wurden, sind bereits vermietet. Gestern stellte Christian Paschertz (34) , Geschäftsführer der W. Paschertz GmbH, das Projekt vor. Unter anderem mit dabei: Die stellvertretenden Bürgermeister Guido Görtz und Dieter Lambertz sowie der Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer.
Selbst wenn sie großes Interesse an einer der Wohnungen gehabt hätten — sie dürften eine Hürde nicht schaffen: Einziehen darf nur, wer einen Wohnberechtigungsschein hat. „Die Kaltmiete liegt bei 5,30 Euro pro Quadratmeter“, erklärte Paschertz, der nun damit beginnt, das Projekt zu bewerben. „Wir müssen jetzt gucken, dass wir vernünftige Leute in die Wohnungen bekommen“, sagte er.
Zuerst waren die Vier- und Fünfraumwohungen vergriffen, sie sind zum Teil im Maisonettestil errichtet worden. Stilprägend sind die großen, bogenförmigen Fenster. Praktisch ist die totale Barrierefreiheit und wirtschaftlich sind Luftwärmepumpen, modernste Technik in der denkmalgeschützten Halle.
Nicht alles war glatt gelaufen. Kein Wunder also, dass die Umbauzeit rund zweieinhalb Jahre betrug. Bauleiter Christoph Wegner war immer wieder gefordert. So mussten 260 laufende Meter Mauer im oberen Bereich neu aufgebaut werden, alte Klinker wurden mit neuen vermischt, auch die Rundbögen wurden teils erneuert. Einmalig dürften die Freiflächen zwischen den Wohnungen sein, die noch bepflanzt werden müssen. Paschertz spricht von „Lebens- und Kommunikationsräumen“.
Gerne sind als Mieter Familien mit Kindern gesehen. So ist ein Teil der historischen Krananlage eigens abgebaut worden, damit die Kleinen nicht zu Schaden kommen können.
„Eigentlich ist ein Denkmal von der Energieeinsparverordnung befreit, aber wir haben trotzdem großen Wert auf eine gute Wärmedämmung gelegt“, sagte Paschertz. Alle Wohnungen sind mit Fußbodenheizung ausgestattet. Als Farben überwiegend Weiß und Grau, Rot setzt Akzente.