Jetzt wird Umpflanzung der Ahorne geprüft

Der Stadtrat hat sich für die Umsetzung der Markt-Pläne des Büros Kraft.Raum eingesetzt. Nur die Fraktion der Grünen stimmte dagegen.

Willich. Es bleibt dabei: Die Kugelahorn-Bäume auf dem Willicher Markt sollen im Zuge der Neugestaltung weichen. Das hat der Stadtrat bei seiner Sitzung in der Kulturhalle gegen sechs Stimmen der Grünen entschieden. Eine Hintertür zur Rettung der Ahorne hat der Rat aber noch geöffnet. Denn auf Vorschlag von Hendrik Pempelfort (SPD) sollen Fachleute prüfen, ob eine Umpflanzung möglich und finanziell tragbar wäre. Auch der ökologische Wert der Bäume soll dabei auf Anregung von Johannes Bäumges (CDU) geklärt werden.

Sprecher von CDU, SPD und FDP betonten in der Diskussion immer wieder, wie wichtig es sei, das ausgewählte Krefelder Büro Kraft.Raum jetzt mit der weiteren Ausarbeitung der Umgestaltungs-Pläne zu beauftragen. Denn spätestens bis zum 1. Dezember müssten die exakten Ausbaukosten feststehen, um rechtzeitig eine Landesförderung beantragen zu können. Ziel müsse es bleiben, im nächsten Jahr mit dem lange geforderten Umbau anzufangen.

Raimund Berg (Grüne) fragte dagegen: „Warum plötzlich diese Eile?“ Die Ratsvorlage sei dürftig, viele Fragen seien noch zu klären. Und sein Kollege Hagen Becker erklärte, Kraft.Raum könne den Erhalt der Bäume ja noch in seine Pläne einarbeiten.

Für die Bürgerinitiative „Pro Kugelahorne“ war Christa Disselkamp Rederecht eingeräumt worden. Sie betonte, man wolle die Neugestaltung des Platzes nicht in Frage stellen. Ihr (von Mitstreiterin Marianne Bieniek abgelehnter) Kompromissvorschlag, zumindest einen Teil der 25 Jahre alten Bäume zu erhalten, fand jedoch keine Mehrheit. „Dafür ist es jetzt zu spät“, so Hans-Joachim Donath (FDP).

Die Initiative will jetzt mit Hilfe eines Bürgerbegehrens, für das 2500 Stimmen notwendig sind, die Bäume retten. Bernd-Dieter Röhrscheid (SPD) hat damit kein Problem: Im Rahmen des „transparenten Planungsverfahrens“ sei eine Mehrheit für den Erhalt der Bäume nicht zu erkennen gewesen. Sollte sich dies durch das Bürgerbegehren nun ändern, müsse der Rat noch einmal neu entscheiden.

An die Adresse der Grünen wies Bernhard Grotke (CDU) die Behauptung als „grotesk“ zurück, die Bürger seien im Rahmen der „Stadtschmiede“ nicht mitgenommen worden. Und sein Fraktionskollege Christian Pakusch wunderte sich, warum die beiden Vertreter der Grünen in der Empfehlungskommission nichts zum Erhalt der Bäume gesagt hätten. Zudem rügte er die unsachliche Diskussion der vergangenen Tage, bei der in Briefen von einem „Vollpfosten-Entwurf“ für den Markt die Rede gewesen sei.

Am Ende stimmten nur die Grünen dafür, die Umgestaltung des Marktes unter Beibehaltung der Bäume in Angriff zu nehmen. Alle anderen Fraktionen halten an den bisherigen Entwürfen von Kraft.Raum fest.