Johannes W. war kein Zufallsopfer

Die Soko „Grenzstraße“ meldet Festnahmen: Vier Männer und eine Frau sollen dem St. Töniser aufgelauert haben.

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St. Tönis. „Leichtfertige Prahlerei“ ist dem 81-jährigen Rentner Johannes W. aus St. Tönis laut Polizei zum Verhängnis geworden. Der alte Mann, der am 1. Oktober in seiner Wohnung an der Grenzstraße in St. Tönis überfallen, brutal misshandelt und dabei so schwer verletzt worden ist, dass er im Krefelder Helios-Klinikum starb, war „kein Zufallsopfer“. Das haben die Staatsanwaltschaft Krefeld und Chefermittler Ingo Thiel am Freitag auf einer Pressekonferenz in im Mönchengladbacher Polizeipräsidium erläutert. Und gleich, wenn auch mit Details ausgesprochen zurückhaltend, fünf mutmaßliche Täter präsentiert.

Kriminalkommissar Ingo Thiel sagte am Freitag in der Pressekonferenz zur Brutalität der Tat: „Das ist ein Zeichen der Verrohung. Es wird immer doller in der heutigen Zeit.“

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Seit Mittwoch sitzt das Quintett in Untersuchungshaft. Die Festgenommenen sind 16, 17, 19, 20 und 22 Jahre alt. Es handelt sich um vier Männer und eine Frau. Gegen sie alle wurde Haftbefehl wegen Mordes erlassen. Staatsanwältin Sonja Pelka unterstellt ihnen Habgier und Heimtücke.

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Vier der mutmaßlichen Täter haben die deutsche Staatsbürgerschaft, einer ist serbischer Staatsbürger. Verwandtschaftliche Beziehungen bestehen unter ihnen nicht.

Die Ermittlungen beschrieb die Staatsanwältin als „nicht leicht und sehr sorgfältig. Wir gehen davon aus, dass die fünf Tatverdächtigen vorhatten, den Mann in der Wohnung abzupassen. Sie hatten sich dort erhebliche Vermögenswerte versprochen.“

Wie sie auf den Rentner gekommen sind? Dazu sagt Ingo Thiel nur dies: „Durch Äußerungen in der Bevölkerung hat er seinen Lebensstil nach oben gepumpt.“

Die Tatbeteiligung wird von den Ermittlern „bei allen als annähernd gleich“ bezeichnet. Um den Schlüssel für einen Tresor zu erpressen, waren sie brutal vorgegangen. Thiel spricht von Schlägen und Tritten gegen den 81-Jährigen. Todesursache sei schließlich, so das Ergebnis der Obduktion, „stumpfe Gewalteinwirkung gegen den Hals“ gewesen. Thiel: „Wir waren erschrocken über die angewandte Brutalität. Völlig überkandidelt.“

Die Festnahmen erfolgten am Mittwochmorgen gegen 6 Uhr zeitgleich in Weeze, Straelen und Bergheim. 200 Einsatzkräfte waren im Einsatz. Fünf Objekte, so Thiel, seien anschließend durchsucht worden. Beschlagnahmtes Material füllt nun „60 Umzugskartons. Eine Masse“, sagt Thiel. Er ist zufrieden: „Die Täter sitzen. Es fehlt uns keiner mehr.“

Eine DNA-Spur hatte zu einer der nun festgenommen fünf Personen geführt, die der Polizei bekannt war. Schließlich konzentrierte sich die Mordkommission auf das Umfeld dieser Person. Thiel spricht von „verdeckten Maßnahmen“. Dass sich jemand verplappert, will er nicht bestätigten.

„Vor zwei Wochen war uns die Konstellation der Täter bekannt.“ Daraufhin sei der Zugriff vorbereitet worden.

In der Zwischenzeit hatten sich zwei der Verdächtigen mehrere Wochen ins Ausland abgesetzt. Thiel: „Wir haben gewartet, bis alle wieder im Nest sind.“