Kamil hat überlebt

Hilfe: Ein zweijähriger Junge aus Tansania hat dank der action medeor die Malaria überwunden.

Tönisvorst. Ein paar Tage vor Weihnachten erreichte die Mitarbeiter der action medeor eine schöne Nachricht: Kamil hat überlebt! Das schreibt Dr. Ndunguru aus Tansania. Er hatte medeor vor Monaten um Hilfe gebeten. "Nur weil die Hilfe so prompt ankam, konnten wir Kamil noch retten", bedankt sich der Arzt in einem Brief und einem Foto des kleinen Jungen.

Beinahe wäre es Kamil so ergangen wie vielen anderen Kindern in Tansania und er wäre an Malaria gestorben. Seine Mutter Marie nahm mit ihrem kranken Sohn einen achtstündigen Fußmarsch auf sich, um die Krankenstation in Lituhi zu erreichen. Kamil hatte sehr hohes Fieber und war vollkommen entkräftet, als die Mutter mit ihrem zweijährigen Kind dort ankam.

Dr. Ndunguru bestätigte ihre Vermutung - Malaria. Ein paar Stunden später wäre Kamil ins Koma gefallen und wahrscheinlich gestorben. Seine Mutter war in großer Sorge. Bereits zwei ihrer Kinder sind an Malaria gestorben.

Für viele Menschen ist das trauriger Alltag in Tansania. Kamil aber erholte sich bereits kurz nach dem ersten Malariazäpfchen. "Das ist auch für uns immer wieder ein kleines Wunder", sagt Barbara Kühlen von medeor.

Sie war in diesem Jahr bereits zweimal in der Region. "Lituhi liegt in der Region Ruvuma am Nyassasee und gilt als Malaria-Hochrisikogebiet", sagt Kühlen. "Die Haupttodesursache dort ist bei Kindern Malaria." Bei einer Malaria-Infektion leiden die Kinder unter hohem wiederkehrenden Fieber mit Schüttelfrost, Krämpfen und Beschwerden des Magen-Darm-Trakts. Unbehandelt führt Malaria bei Kindern zu Organversagen, Koma und Tod.

Von den über eine Million Malariatoten sind dreiviertel Kinder unter fünf Jahre. "Damit ist Malaria die häufigste Todesursache von Kindern in Afrika", so Kühlen. "In Tansania sterben jedes Jahr über 80000 Kleinkinder an der Krankheit." Obwohl es in Tansania Malaria-Programme seitens der Regierung und internationaler Organisationen gibt, reicht der Zugang zu einer notwendigen medizinischen Versorgung vor allem in der ländlichen Region nicht aus.

Dr. Ndunguru braucht kontinuierliche Unterstützung. Denn täglich bringen Eltern ihre Kinder zu ihm. medeor ist deshalb auf Spenden angewiesen. Für umgerechnet nur einen Euro kann ein Kind gerettet werden.